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“La bohème” by Giacomo Puccini libretto (German)
Contents: Personen; Erster Akt; Zweiter Akt; Dritter Akt; Vierter Akt |
Im Quartier Latin (Ein Platz mit Kaufläden aller Art, Wirtschaften; an der einen Seite das Café Momus. Rodolfo und Mimì gehen im Gedränge umher. Colline weilt bei der Bude einer Flickerin. Schaunard kauft bei einem Hausierer eine Pfeife und ein Horn. Marcello, allein, wird von der Menge hin- und hergeschoben.) VERKÄUFER Orangen! Datteln! Heiße Maronen! Schmuck! Kreuze! Mandelkuchen! Karamellen! Blumen den Schönen! Pasteten! Schlagsahne! Spatzen! Wachteln! Datteln! Forellen! Kokosnußmilch! Schoten! Karotten! |
MENGE Welch Gedränge! Laßt uns gehen! Haltet euch fest an mir! Lisa! Emma! Laßt uns durch hier! Emma, so komm doch schon! Noch einmal rundherum ... Auf zur Rue Mazarine. Es ist zum Ersticken! ... Seht doch! Da, das Café! Welch herrliche Steine! Deine Augen sind noch viel schöner. Dieses Gedränge hier ist ein deutliches Beispiel! Zu meiner Zeit war das anders! Es lebe die Freiheit! IM CAFÉ Auf denn! He, Kellner, he! Schnell doch! Hierher! Hierher! Zu mir! Ein Bier! Einen Krug! Vanille, Liköre! Also? Mach schnell! Ein Bier! Ein Kaffee! Schnell doch! Hierher ... SCHAUNARD (entlockt dem Horn seltsame Töne) Scheußlich, dieses D! Was kostet der Spaß? |
COLLINE (bei der Hökerin, die einen gewaltigen, von ihm gekauften Mantel flickt) Etwas mitgenommen, ... RODOLFO Komm schon. MIMÌ Geh'n wir die Haube kaufen? COLLINE ... doch preiswert und würdig. RODOLFO Halt dich an meinem Arm fest. MIMÌ Ich halt' mich an dich. MIMÌ und RODOLFO Auf denn! (Sie treten in den Laden der Modistin.) MARCELLO Ich hätte Lust, wie jene da zu schrei'n: Welche von euch Schönen mag ein wenig Liebe? HÄNDLER Datteln! Forellen! Pflaumen aus Tours! MARCELLO Ich mache euch ein Angebot zur Güte: Fünf Pfennig für mein Unschuldsherz! |
SCHAUNARD Wie die Leute sich die Zunge brechen, im Gedränge von Vergnügen sprechen! Wenn die Straßen am vollsten, ist es am tollsten. HÄNDLER Flitter! Broschen! usw. COLLINE (ein Buch hochhaltend) Ein altes Buch und sehr antik: eine echte Runengrammatik. SCHAUNARD (Ein Mann von Geist!) MARCELLO Zur Tafel! SCHAUNARD und COLLINE Und Rodolfo? MARCELLO Ist dort bei der Modistin. (Rodolfo und Mimì kommen aus dem Laden.) RODOLFO Komm, die Freunde warten schon. MIMÌ Steht mir die rosa Haube? HÄNDLER Schlagsahne! Kokosnußmilch! Pasteten! Sahne! |
CAFEGÄSTE Kellner! Ein Glas! Schnell! Heda! Likör! RODOLFO Brünetten steht die Farbe gut. MIMÌ (blickt zum Laden zurück) Die schöne Korallenkette. RODOLFO Mein Onkel ist Millionär. Wenn Gott es gut mit mir meint, kauf ich dir eine Kette, viel schöner als die da ... GASSENJUNGEN, LADENMÄDCHEN, STUDENTEN Ah! Ah! Ah! Ah! usw. STADTVOLK Laßt uns diesen Leuten folgen! Mädchen, paßt auf! Welch ein Lärm! Welch Gedränge! Auf zur Rue Mazarine! Ich ersticke hier, auf denn! Seht, da ist das Café! Laßt uns zu Momus geh'n! Ah! ... HÄNDLER Pasteten! Schlagsahne! Blumen für die Damen! |
Flitterkram, Datteln, heiße Kastanien! Finken, Lerchen, Sahnetorte! RODOLFO Nach wem schaust du? COLLINE Ich hasse, wie Horaz, das dumme Volk. MIMÌ Bist du eifersüchtig? RODOLFO Ein glücklicher Mann hat Grund zu Mißtrauen. SCHAUNARD Und wenn ich mich vollschlage, brauch' ich Platz um mich her. MIMÌ Du bist also glücklich? MARCELLO (zum Kellner) Wir wollen ein Festessen. RODOLFO Oh ja, sehr. MARCELLO Aber schnell. SCHAUNARD Bring reichlich. |
RODOLFO Und du? MIMÌ Sehr. (Marcello, Schaunard und Colline sitzen an einem Tisch vor dem Café.) STUDENTEN Zu Momus! LADENMÄDCHEN Gehen wir! Gehen wir! MARCELLO, COLLINE, SCHAUNARD Schnell! PARPIGNOLS STIMME (aus der Ferne) Spielzeug hier von Parpignol! RODOLFO Zwei Plätze. COLLINE Endlich! RODOLFO Da sind wir ja! Dies ist Mimì; selbst eine Blume, weiß Blumen sie zu sticken! Sie ergänzt die Runde, denn ich, als Poet, will Poesie stets erblicken, |
aus meiner Brust quellen Lieder, Blumen entsprießen ihrer Hand, von Liebe hallt es wieder, als sich ein Herz zum Herzen fand. MARCELLO Gott, welch erhabenes Pathos! COLLINE Digna est intrari ... SCHAUNARD Ingrediat si necessit ... COLLINE Gut, sie ist aufgenommen. PARPIGNOL (jetzt näher) Spielzeug hier von Parpignol. COLLINE Salami ... (Parpignol tritt auf den Platz, eine Karre schiebend, die mit Blumen und Rüschen verziert ist.) KINDER Parpignol! Parpignol! Seht Parpignol! Dessen Karren hoch ist des Spielzeugs voll. Seht! Parpignol! Die Trompete hätt' ich gern, das kleine Pferd. Ich die Trommel mit Stern! Ich lieb' Gewehr und Peitschenknall! Ich Soldaten, allzumal! |
SCHAUNARD Hirschbraten ... MARCELLO Puter! SCHAUNARD Wein vom Rhein! COLLINE Tafelwein. SCHAUNARD Hummer ohne Schale. MÜTTER Gelichter, wollt ihr gleich mit uns nach Hause gehen?! Was habt ihr hier zu tun?! Gehorcht doch! Marsch zu Bett! Nach Hause, zum Vater, marsch! Marsch zu Bett! Gehorcht doch! Marsch zu Bett! EIN JUNGE Will das Pferd und die Trompete! RODOLFO Und was wünscht du, Mimì? MIMÌ Ein Dessert. SCHAUNARD Und vom Besten für die Dame! |
KINDER Bravo, Parpignol! Die Trommel, das Tambourine! Die Zinnsoldaten! (Folgen Parpignols Karren, als er abgeht.) MARCELLO Sagen Sie, Fräulein Mimì, was hat Ihr Freund Ihnen verehrt? MIMÌ Eine rosa Haube, reich mit Spitzen und Blumen geschmückt, die gut zu meinen braunen Haaren paßt. Schon lange habe ich mir eine solche zierliche Haube gewünscht. Und er hat's gleich erraten. Wer so in Herzen lesen kann, der weiß, was Liebe ist. SCHAUNARD Experte des Metiers ... COLLINE ... und mit Diplom zum Schmieden schöner Verse. SCHAUNARD ... weshalb er anscheinend die Wahrheit spricht. MARCELLO O wonnevolle Zeit der schönen Träume! Wo Liebe, Glaube, Hoffnung im Herzen leben. |
RODOLFO Das göttlichste Gedicht, mein Freund, ist der Lehrer der Liebe! MIMÌ Liebe ist süßer als Honig. MARCELLO Je nach dem: Honig oder Galle. MIMÌ Ach, ich hab' ihn beleidigt! RODOLFO Er trauert, Mimì. SCHAUNARD und COLLINE Ach, Trübsal, trinkt! MARCELLO Getränke! ALLE Schluß mit der Trübsal, hoch die Gläser, trinkt! MARCELLO (als er die lachende Musetta sieht) Und mir eine Flasche Gift! SCHAUNARD, COLLINE und RODOLFO Ah, Musetta! |
MARCELLO Sie! HÄNDLERINNEN Was! Sie! Ja doch! Na so was! Musetta! Sie hat's geschafft! Das Kleid! (Musetta bleibt stehen. Sie ist in Begleitung des alten, aufgeblasenen Alcindoro und setzt sich an einen anderen Tisch vor dem Café.) ALCINDORO Grad' wie ein Dienstmann renn ich hin und her. Nein, jetzt ist Schluß ... MUSETTA (ruft Alcindoro wie einen Hund) Hierher, Lulu! ALCINDORO ... Ich kann nicht mehr. MUSETTA Komm, Lulu! SCHAUNARD Der häßliche Kerl schwitzt sich tot! ALCINDORO Was denn, nach draußen?! MUSETTA Sitz, Lulu! |
ALCINDORO Heb dir doch bitte die Spitznamen auf, bis wir wieder allein sind. MUSETTA Sei still, du Blaubart! COLLINE Übles steckt hinter diesem Gesicht! MARCELLO Bei der keuschen Susanna. MIMÌ Aber gut gekleidet ist sie. RODOLFO Echte Engel gehen nackt. MIMÌ Wer ist sie überhaupt? MARCELLO Das sollten Sie mich fragen! Sie nennt sich einfach Musetta, ihr Nachname ist die Versuchung, sie verdient sich ihr Geld als Blatt im Wind ... , stets wirbelnd, die Liebhaber und die Liebe wechselnd ... ein männerfressender Geier, oder eine Raubkatze. Ihre Lieblingsnahrung |
ist das Herz, ... sie verschlingt es! Deshalb hab' ich kein Herz. MUSETTA (Marcello dort hat mich gesehen, und tut, als erkennt er mich nicht. Dieses Lachen von Schaunard! Das ist nicht zu ertragen! Ich könnt' die Kerle erschlagen! Ihnen die Augen auskratzen! Aber nicht mit diesem alten Hund von einem Beschützer. Warte!) He, Kellner, He! MARCELLO (seine Erregung verbergend) Das Goulasch, bitte sehr. MUSETTA He, Kellner, dies Gericht schmeckt mächtig aufgewärmt! (wirft den Teller wütend zu Boden) ALCINDORO Still, Musetta! Ruhig, ruhig. MUSETTA (Er schneidet mich!) ALCINDORO Ruhe jetzt! Benimm dich doch! MUSETTA (Er schneidet mich!) |
ALCINDORO Mit wem sprichst du? COLLINE Dies Huhn ist ein Gedicht! MUSETTA (Schlagen will ich ihn, schlagen!) ALCINDORO Mit wem sprichst du? MUSETTA Mit dem Kellner. Sei nicht so dumm! SCHAUNARD Ein wunderbares Weinchen. MUSETTA Ich kann tun, was mir gefällt ... ALCINDORO Doch nicht so laut! MUSETTA Ich kann tun, was mir gefällt! ALCINDORO Doch nicht so laut, doch nicht so laut! MUSETTA Sei doch nicht so blööööd! |
LADENMÄDCHEN und STUDENTEN Seht doch, seht doch, wer da ist! Musetta in eig'ner Person! Mit dieser Vogelscheuche, Musetta in eig'ner Person! Ha Ha Ha Ha Ha Ha! MUSETTA (Könnt' er auf die Mumie eifersüchtig sein?) ALCINDORO Der Anstand ... mein Rang ... mein guter Ruf! MUSETTA (Mal seh'n, ob ich immer noch genug Macht hab' über ihn, daß er klein beigibt.) SCHAUNARD Die Komödie ist erstaunlich! MUSETTA (blickt zu Marcello) Was schneidest du mich! ALCINDORO Ich bestelle grad' das Essen! SCHAUNARD Die Komödie ist erstaunlich! COLLINE Ganz köstlich! |
RODOLFO (zu Mimì) Eines muß ich dir sagen: Ich könnte dir niemals vergeben. SCHAUNARD Sie spricht zu dem und meint den anderen. MIMÌ (zu Rodolfo) Ich liebe dich sehr und bin so ganz dein ... Was sprichst du von Vergebung? COLLINE (zu Schaunard) Und der andere, nutzlos grausam, stellt sich einfach taub und hat sein Späßchen. MUSETTA Und dein Herz schlägt wie'n Hammer. ALCINDORO Doch nicht so laut! MUSETTA Und dein Herz schlägt wie'n Hammer. ALCINDORO Doch nicht so laut! MUSETTA Wenn ich durch die Straßen einsam wandle, bestaunen Passanten ungläubig meinen betörenden Wuchs, |
mustern die Figur von mir von Kopf bis Fuß, von Kopf bis Fuß. MARCELLO Bindet mich doch an den Sessel! ALCINDORO Was man wohl von uns hält?! MUSETTA Und dann genieße ich die zarte Sehnsucht ihrer Augen, die aus den sichtbaren Reizen auf die verborgene Schönheit schließen. Dieses heiße Begehren umgibt mich. Es gefällt mir, es gefällt mir. ALCINDORO (Dieses zotige Lied gefällt mir gar nicht!) MUSETTA Und erinnerst und leidest, wie kannst du entfliehen? Ich weiß: du gibst's nicht zu, daß du dich quälst, doch es bringt dich um. MIMÌ Das seh' ich klar, daß dieses arme Mädchen über die Ohren verliebt in Marcello ist. ALCINDORO Was man wohl von uns hält?! |
RODOLFO Marcello war in sie verliebt ... SCHAUNARD Ach, Marcello wird ja schon weich! RODOLFO ... diese Liebe hielt nicht lang ... COLLINE Bin gespannt, was nun passiert! RODOLFO ... und fand zuletzt ein bess'res Leben. SCHAUNARD Die Falle ist gleich süß dem, der sie stellt, und dem, der hineingeht. COLLINE Gott im Himmel! In diese Lage soll Colline nicht geraten! MUSETTA (Ah, Marcello fängt Feuer ... Marcello ist erobert!) ALCINDORO Nicht so laut ... ruhig, ruhig! MIMÌ Das arme Mädchen tut mir so leid. |
COLLINE Schön ist sie ja, bin ja nicht blind ... MIMÌ (zu Rodolfo rückend) Ich liebe dich! SCHAUNARD (Der Prahlhans kriegt schon weiche Knie! Herrlich, diese Komödie! Marcello gibt ihr schon nach!) (zu Colline) Wenn solch eine schöne Person sich einmal einläßt mit dir, ist alle Weisheit im Handumdreh'n unversehens beim Beelzebub. RODOLFO Mimì! Die Liebe ist Schwachheit, wird das Unrecht gar nicht gestraft. Erstorbene Liebe ersteht nicht, usw. MIMÌ Das arme Mädchen tut mir so leid. Die Liebe darf nicht rächend sein! Das arme Mädchen, usw. COLLINE ... da bin ich viel besser dran mit Tabak und griechischem Text. Schön ist sie ja, bin ja nicht blind, usw. ALCINDORO Anstand, bitte, ruhig, ruhig! |
MUSETTA Ich weiß: du willst keine Qualen gesteh'n. Ach, und denkst an den Tod! (zu Alcindoro) Ich tue, was mir gefällt. Ich tue, was mir gefällt. Du Idiot, du Idiot, du Idiot! (Wie werd' ich den Alten bloß los!) (Schmerzen vortäuschend) Aua! ALCINDORO Was ist? MUSETTA Diese Schmerzen, diese Qualen! ALCINDORO Wo denn? MUSETTA Im Fuß! MARCELLO (Goldene Jugend, du bist noch am Leben, und die Erinnerung ist noch nicht tot ... Kämst du jetzt an meine Pforte, würde ich mein Herz dir öffnen!) MUSETTA Schnür den Schuh auf! Schneide! Tu irgendwas! Nebenan ist ein Schuster. So mach doch schnell! Ich möchte ein neues Paar! |
Aua! Die Schmerzen, diese dummen engen Schuhe! Ich zieh' sie aus ... da hast du sie. Mach doch, mach schnell! Beeil dich, schnell! MIMÌ (Ich verstehe: Sie ist ganz verrückt nach Marcello.) RODOLFO (Ich verstehe: Die Komödie ist erstaunlich!) ALCINDORO Ach, wie unklug! Was man wohl von uns hält?! Schande meiner Ehre! Was kompromittierst du mich? Warte, Musetta! Ich gehe! (Er eilt fort.) COLLINE und SCHAUNARD Die Komödie ist erstaunlich! MUSETTA Marcello! MARCELLO Sirene! (Sie umarmen einander leidenschaftlich.) SCHAUNARD Jetzt seh'n wir die letzte Szene! (Der Kellner bringt die Rechnung.) ALLE Die Rechnung! |
SCHAUNARD Warum jetzt schon? COLLINE Wer hat sie befohlen? SCHAUNARD Laßt sehen. COLLINE und RODOLFO Teuer! (Trommelwirbel kommen näher.) RODOLFO, SCHAUNARD und COLLINE Heraus jetzt mit dem Zaster! SCHAUNARD Colline, Rodolfo, und du, Marcello? GASSENJUNGEN Zapfenstreich! MARCELLO Bin vollkommen pleite! SCHAUNARD Wie das? LADENMÄDCHEN, STUDENTEN Zapfenstreich! RODOLFO Grad' dreißig Sous besitz' ich! |
STADTVOLK Zapfenstreich! MARCELLO, SCHAUNARD und COLLINE Was denn? Gar kein Geld mehr da? SCHAUNARD Wo ist denn mein ganzer Reichtum hin? GASSENJUNGEN Kommen sie hier bei uns durch? MUSETTA (zum Kellner) Und meine Rechnung bitte für mich. LADENMÄDCHEN, STUDENTEN Nein! Dort lang! GASSENJUNGEN Sie kommen dahinten durch! LADENMÄDCHEN, STUDENTEN Dort entlang! GASSENJUNGEN Nein! Dort entlang! MUSETTA Danke. STADTVOLK, HÄNDLER Platz da! Platz da! KINDER Laß mich seh'n! Laß mich hör'n! |
MUSETTA Schnell doch, addier die beiden zusammen! ... Es zahlt der Herr in meiner Begleitung. MÜTTER Lisetta, sei ruhig jetzt! Tonio, so hör damit auf jetzt! MÄDCHEN Mama, laß mich seh'n! Papa, laß mich hör'n! RODOLFO, MARCELLO, SCHAUNARD, COLLINE Es zahlt jener Herr! KINDER Den Zapfenstreich will ich noch sehen! MÜTTER Sei ruhig jetzt! Hör auf damit! LADENMÄDCHEN Sie kommen dahinten durch! STADTVOLK Sie kommen dort hinten durch! STADTVOLK, STUDENTEN, HÄNDLER Dort entlang! GASSENJUNGEN Wenn sie bei uns vorbeizieh'n, geh'n wir im Gleichschritt mit. |
COLLINE, SCHAUNARD, MARCELLO Es zahlt jener Herr! MUSETTA Und hier, an dieser Stelle, geb' ich ihm meinen Laufpaß! (die Rechnung auf den Stuhl legend) STADTVOLK Mit diesen Trommeln beweist sich des Vaterlandes Größe. RODOLFO, COLLINE, SCHAUNARD, MARCELLO Und hier, an dieser Stelle, findet er ihren Laufpaß! MENGE Platz da, Platz da, sie sind hier! GASSENJUNGEN Holla! Achtung, da sind sie ja schon! MARCELLO Da kommt der Zapfenstreich! MENGE In Reihe! COLLINE, MARCELLO Laßt den Alten bloß nicht sehen, wer ihm seine Beute raubt. RODOLFO Jetzt kommt der Zapfenstreich! |
MARCELLO, SCHAUNARD, COLLINE Dieses dichte Gedränge eignet sich gut zum Verstecken! MENGE Seht doch den Tambourmajor, prachtvoller als ein alter Krieger! Der Tambourmajor! MIMÌ, MUSETTA, RODOLFO, MARCELLO, SCHAUNARD, COLLINE Fort hier! Fort hier! Fort hier! MENGE Die Pioniere, die Pioniere, holla! Seht doch den Tambourmajor! Wie ein General! Der Zapfenstreich ist da! Da ist er ja! Schöner Tambourmajor! Der gold'ne Stab, prachtvoll glänzend! Er zieht vorbei, sieht uns an! RODOLFO, MARCELLO, SCHAUNARD, COLLINE Bravo, Musetta! Ein toller Streich! Zu Ruhm und Ehre, Ehre und Ruhm des Quartier Latin! MENGE Was für 'ne Pracht! Der schönste Mann in Frankreich! Der schöne Tambourmajor! Da ist er ja! Er zieht vorbei, sieht uns an! (Da Musetta mit nur einem Schuh nicht laufen kann, wird sie von Marcello und Colline auf den Schultern getragen. Alle folgen dem Zapfenstreich und treten ab. Alcindoro kommt mit einem Paar neuer Schuhe zurück. Der Kellner reicht ihm die Rechnung. Als er den Betrag liest und sich allein sieht, sinkt er entsetzt auf einen Stuhl.) |
Contents: Personen; Erster Akt; Zweiter Akt; Dritter Akt; Vierter Akt |