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“Si j'étais roi” by Adolphe Adam libretto (German)
Contents: Personen; Erster Akt; Zweiter Akt; Dritte Akt |
Im Palast des Königs. No. 6. Zéphoris und Chor der jungen Mädchen. CHOR. O König sieh das Volk Dich ehret, Vor Deiner Grösse hingestreckt, Das Morgenrot uns wiederkehret, Das uns den jungen Tag geweckt! Wenn Deine Weisheit uns nicht leuchtet, Wenn Deine Liebe uns nicht lenkt, Die Sorgen Du nicht fortgescheuchet, Sind wir in dunkle Nacht versenkt. O König sieh das Volk Dich ehret etc. ZÉPHORIS. 's Ist nur ein Traum, der süss mich blendet Und mich täuscht mit holdem Trug, Ach, dass der Traum niemals endet, Wonne schafft er schon genug. Ende nie der Trug! Ach Freunde singt, Die ihr das Glück mir bringt, Das in die Seele dringt. Dass ich nicht erwach' aus dem holden Traum. CHOR. O König sieh dein Volk Dich ehret etc. Folgt Dialog. Akt 2 No. 7. Duett König und Zéphoris. ZÉPHORIS. Man kann im Traum nicht sein Und trinken solchen Wein. Seht also, ob ich träume. Ei nun, ich trinke, Ich esse und ich trinke. KÖNIG. Schenkt schnell noch einmal ein, Von diesem gold'nen Wein, Aus ihm trinkt man allein Den gold'nen Sonnenschein. ZÉPHORIS. Einem Traume allein, Der die Sinne schläfert ein, Dank ich dem guten Wein. Doch warum wär's nicht möglich, Dass ich der König wär? Wer bin ich, sagt es mir an. KÖNIG. Der König bist Du, nicht zweifle daran. CHOR. |
Der König bist Du, nicht zweifle daran. Gepriesen sei der König Der lange uns regiert Und stets zum Glück Und zum Heil uns geführt. ZÉPHORIS. Schweigt still und hört! Die Posse abzukürzen, Lass ich den aus dem Fenster stürzen, Der mich mit diesem hohen Titel narrt. Ah, das wirkt. Wie sie gleich Ganz still und stumm vor Schreck erstarrt. Dieses selt'ne Abenteuer Finde ich nicht recht geheuer, Doch als König gelt' ich hier, Alle zittern jetzt vor mir. KÖNIG. Dieses selt'ne Abenteuer Findet er nicht recht geheuer, Nach dem Thron hegt er Begier, Welch' ein köstliches Plaisir. ZÉPHORIS. Ihr da, haltet jetzt den Mund. KÖNIG. Schenkt das Leben mir zur Stund'. Lasst nicht, um das Mal zu würzen, Jäh mich aus dem Fenster stürzen. ZÉPHORIS. Aus dem Fenster dort zu fallen Habt Ihr Furcht? KÖNIG. Jawohl, gewiss, Denn ich fürchte nichts als dies. BEIDE Dieses selt'ne Abenteuer etc. KÖNIG. Wollt Ihr nicht eure Macht probieren, Ruft jenen Sklaven nur herbei. ZÉPHORIS. Ich hab' nichts zu riskieren Und will mich überführen. Zur Prüfung meiner Macht, Sei der Versuch gemacht. Du, Sklave, komm und sprich es aus, Sprich ohne Furcht, grad' heraus. Wer bin ich, sage mir, Nun sprich, ich befehl' es Dir! SKLAVE. Der König seid ihr, unser Herr! ZÉPHORIS. Haltet ein, lasst ihn los, gebt ihn frei. |
Komm her zu mir, Du armer, schwarzer Kerl. Ich hab' Dich sehr gekränkt! Dich kränken lag mir fern, Ich hätte Dir so gern Ein Schmerzensgeld geschenkt. Jedoch! – Was ist das? Täuscht mich immer Nur der Traum, des Goldes Schimmer? Nein, ich irr mich nicht, das ist Gold, In meiner Hand blinkt es so hold. Da nimm Gold, immer mehr, Ich bin reich, wie das Meer! Ja, Gold! Ja, Gold! KÖNIG. Ja, Gold! Ja, Gold! ZÉPHORIS. Da ich so reich mich seh' beglückt, Die Taschen voll mit Gold gespickt, Drum sage ich frei, Dass es mir einerlei, Ob ich Fischer, ob König ich sei. Dieses selt'ne Abenteuer Finde ich nicht recht geheuer Und dabei, wie wunderlich, Blankes Gold besitze ich. Wer kündet mir und sagt mir an, Wohin dies alles führen kann. KÖNIG. Dieses selt'ne Abenteuer Findet er nicht ganz geheuer, Wenn er keinem Fischer glich, Wär' er König sicherlich. Vor Freude strahlt sein Angesicht, Denn Herrschersorgen trübt es nicht. Folgt Dialog. Akt 2 No. 8 Arie. NÉMÉA. Gern dien' ich Eurem Wunsch Und Eures Hauses Krone, Doch, königlicher Freund, Treibt nicht zu weit den Scherz, Dass nicht ein kühnes Spiel Uns schaffe bitt're Reue, Und dieses Traumes Wahn Verwandle sich in Schmerz. Von allen Grossen in Asiens Reichen Bist Du der glücklichste, Dich preiset jeder Mund. Kühnheit, Anmut und Kraft ohne Gleichen, Gesellen sich hier zum schönsten Bund. Wenn uns'res Reiches Macht, Dein treues Volk Dir dankt, |
So schützt es deinen Thron, Den Liebe stets umrankt. O, blühte dir Segen und Glück Von Deinem Volke zurück Gäb' Dir es mit dankbarem Sinn, All' seine Treu' und Liebe hin. Für alles Müh'n blüht dir dann Glück, Freude verklär' Dir Deinen Blick. Dein heisses Wünschen ist gestillt, Wenn Liebe Dir die Brust erfüllt. So wecket Liebe, Die edlen Triebe. Ihr nur dankst Du diesen Lohn! Du säest Freuden! Kummer und Leiden Heilst Du gnädig vor Deinem Thron! ZÉPHORIS. Die Gottheit hat mir dich gesandt, Du holder Traum halt' mich gebannt. Und schliess' mir auf dein Wunderland. NÉMÉA. O blühte Dir Segen und Glück etc. Folgt Dialog. Melodram. Folgt Dialog. Akt 2 No. 9. Duett. Néméa und Zéphoris. NÉMÉA. Ihr liebt mich, ist es wahr? Das klingt fast wunderbar, Es täuscht Euch ein Gefühl, Ihr treibt mit mir nur Spiel. ZÉPHORIS. Ja, ich lieb Euch, zweifelt länger nicht, Mein Herz für Euch in Liebe spricht. NÉMÉA. Nicht darf ich wagen, Den Liebesklagen So schnell zu trauen, Auf Eure Schwüre gleich zu bauen. ZÉPHORIS. Euch geweiht sind diese Triebe, Keine kommen den meinen gleich. NÉMÉA. Kann so rasch entstehen Liebe? Nein, ich diene zum Spiele Euch ZÉPHORIS. Was sagt ihr? Zum Spiel' dient Ihr mir? Seit Langem muss ich Dein gedenken, |
Wenn gleich es hoffnungslos geschah, Lass meinen Blick in Deinen senken, In dem ich einst den Himmel sah. NÉMÉA. Seit wann hoher Herr, liebt ihr mich? Ich bitt' Euch, lasst es mich doch wissen! – ZÉPHORIS. Seid dem an einem Sommertag, Dem wilden Meer ein Fischer Euch entrissen! NÉMÉA. Ein Fischer war's, Gott! Was sagt Ihr? ZÉPHORIS. Der Fischer, seht, er steht hier. NÉMÉA. Wie Majestät, das waret Ihr? ZÉPHORIS. O, zweifelt nicht an mir. Als Geheimnis wollt' ich es hegen, Jetzt darf ich sprechen jederzeit, Denn Kadoor, ihr war't ja zugegen, Befreite selbst mich von dem Eid. NÉMÉA. Von welchem Eid? ZÉPHORIS. Von dem Eid, dass ich schweige, Den gestern Kadoor von mir erzwang, Und den er heut im Höflingsdrang Mir gnädig erliess. NÉMÉA. O wie feige! Ich zittere hier klar zu sehen, Konnt' solchen Trug Kadoor begehen? So sprecht! So sprecht! ZÉPHORIS. Ach, seit jenes Tages bangen Stunden, Trag' ich zum Gedenken diesen kleinen Ring; Ach, er hat mich fest an Euch gebunden, Ich bewahrt' ihn treu, den ich von Euch empfing. NÉMÉA. Meinen Ring muss ich hier erblicken? Zweifeln kann ich nicht, er hat ihn treu bewahrt. Er ist's, der mich gerettet. ZÉPHORIS. Mein Herz ist fest an Euch gekettet. NÉMÉA. Welch ein Glück! Nicht schuld' ich jenem Dank, Er allein ist's der mich dem Tod entrang. Wie selig macht mich die frohe Kunde, Wie schlägt mein Herz in meiner Brust, Des Herzens süsse Liebesstunde, Füllt mir den Sinn mit banger Lust. |
ZÉPHORIS. O Liebe binde zu dieser Stunde Mein Herz an ihres in Leid und Lust, Die Herzen eine zum ew'gen Bunde Und lass mich ruhen an ihrer Brust. Flammende Liebe, Die zehrt und sengt, Brennende Triebe, Ihr mich beengt. Brich aus dem Herzen, Komm Liebeswahn, Weichet ihr Schmerzen, Morgen brich an. NÉMÉA. Ach welches Bangen Füllt mir den Sinn, Ein süss' Verlangen, Treibt mich dahin. Mit Liebesgluten Hab' ich gespielt, Da Liebesfluten Mein Herz umspült. ZÉPHORIS. Du hast das Sehnen In mir gestillt, Das bang mein Herz So süss erfüllt. NÉMÉA. Wie selig macht mich die frohe Kunde etc. ZÉPHORIS. O Liebe binde zu dieser Stunde etc. Folgt Dialog. Akt 2 No. 10. Finale. Chor, Trinklied, Chor der Tänzer, Ballet, Quartett der Brahminen, Stretta. ZÉPHORIS. Ihr edlen die Ihr Euch sich aus meinem Reich vereint, Lasst Euren Jubelgesang heut' froh ertönen, Besingt den frohen Tag, an dem ich mich vermählt Und preiset laut die Reize meiner holden Schönen. CHOR. Du erfüllst unsern Wunsch, Dass Du Dich nun vermählt; Doch wen hast Du Dir Zur Gattin nun gewählt? ZÉPHORIS. Wenn von Sehnsucht und Bangen, Still die Nacht mich umpfangen, Lag auf meinem Lippenpaar Ach, ihr Name, wunderbar. Ja ein süsses Empfinden |
Liess den Mut mich nun finden. Ich gestand unter Tränen, Ihr mein heimliches Sehnen. So hört nun den Namen, ich künde ihn laut: Néméa ist meine Braut! CHOR. Néméa ist nun seine Braut! Lasset uns froh bewusst Feiern in Glück und Lust, Lasst Euren Jubelsang heut' laut ertönen. Der Freude schönster Tag Heut laut sich künden mag Und preiset laut die Reize seiner holden Schönen, Jubelsang heute fröhlich erklingt, Dass es weit in die Lande dringt. KÖNIG. Für unseres Königs Fest ist alles bereit. ZÉPHORIS. So kommt Néméa denn und nehmet mein Geleit. CHOR. Wir trinken auf des Königs Wohl, Er lebe hoch, er lebe hoch! Dir lache Glück! Für alle Zeit Weiche von Dir Kummer und Leid. ZÉPHORIS. Ich trink' auf uns're Herrin, Néméa lebe hoch! CHOR. So trinkt auf uns're Herrin, Die Schöne lebe hoch! Wir trinken auf des Königs Wohl etc. KÖNIG. Nachdem die Majestät Den ersten Trank der Trauben, Der Liebe dargebracht, Wirst Du uns wohl erlauben, Das man mit Grazie preist, Nun auch des Weines Feuergeist. ZÉPHORIS. Fangt an, und singt, so lang' der Becher kreist. Trinklied. KÖNIG. I. Es trinkt den Tau die Blume, Die Dämpfe trinkt das Meer, Die durst'ge Ackerkruhme Trinkt ganze Wolken leer. Wenn so in allen Spähren, Man sich dem Trunk ergiebt, Wer will dem Menschen wehren, |
Dass er den Wein nicht liebt. So scherzt und singt und liebt und trinkt, Besingt und preist des Weines Feuergeist. CHOR. So scherzt und singt Und wechselt froh bewusst Und liebt und trinkt Zur Freude und zur Lust. So scherzt und singt Und liebt und trinkt. KÖNIG. II. Die Sonne saugt, man höre, Am Meer mit gier'ger Lust Und selbst der Mond, ich schwöre, Schlürft an der Sonne Brust. Wenn so in allen Spähren etc. CHOR. So scherzt und singt etc. Bajaderen treten ein und tanzen vor Zéphoris. CHOR. Des Ganges Bajaderen, Dem Brahmadienst geweiht, Stellen auf sich in Reih'n Uns durch Tanz zu erfreu'n. CHOR DER TÄNZER. Tanzt und singt, Freude winkt. Hold zu schauen sind die schönen Frauen. Euer Tanz, bunter Glanz, Hebt die Lust in der Menschenbrust, Wo ihr weilt, Schmerz enteilt. Freude zeigt, jeder Seufzer schweigt. Himmelsraum, wie ein Traum, Märchenpracht, hell der Himmel lacht. Ja das Herz und der Blick Finden hier frohes Glück! Froher Klang, Liebessang, Hold entzückt, süss beglückt. Tanzt und singt, Freude winkt etc. Ballet. KÖNIG. Der Priester Schaar! ZÉPHORIS. Nun soll sich's erfüllen! Die heiligen Diener sind's, Des Tempeldienstes Zier. Sie nahen sich dem Thron, Nach Brahmas heiligem Willen. Ihr seid am rechten Ort, Und seid willkommen mir. |
CHOR DER BRAHMINEN. Auf deinen Wunsch, o König, Den Brahma stets behüte, Den heil'gen Bund zu schliessen, Nun für die Ewigkeit. Den diesem Paar gewährte, Brahmas heilige Güte, Nahen vor deinem Throne, Brahmas heilige Diener Um den Bund zu segnen vor Gott. ZÉPHORIS. So haltet Euch bereit Den Segen uns zu spenden, Den man nach altem Brauch Zu dem Bunde erwählt. Kadoor geht zum König und spricht mit diesem. KÖNIG. Ich sehe, Ihr habt Recht, Das Spiel muss enden. ZÉPHORIS. Beeilet Priester euch, Erklärt uns für vermählt, Sagt Euren Weihespruch, Den Ihr für uns gewählt. CHOR. Auf deinen Wunsch, o König etc. KÖNIG. Jedoch zuvor füll' ich den Becher bis zum Rande. Trinkt, also wills der Brauch im Lande, Den selbst der König ehren muss. So trink ich denn auf Euer Wohl, Den Becher nehmt, gefüllt mit edlem Wein. Zéphoris trinkt und sinkt betäubt nieder. ZÉPHORIS. O mein Kopf! Welche Pein, Ich vergeh'! NÉMÉA. Er stirbt! KÖNIG. Nein du irrst, Er schläft ein. KADOOR. So ist's recht, schlaf' nur ein, Der du in Liebe gierst. NÉMÉA. Du Träumer schlafe ein. ZÉPHORIS. Welche Pein. KÖNIG. Er schläft ein, musst nicht ängstlich sein. KADOOR. |
So ist's recht, schlaf' nur ein. ZÉPHORIS einschlafend. König war ich! König war ich! NÉMÉA, KÖNIG UND CHOR. Er schläft sanft ein, sein stolzer Wahn König zu sein, war nur ein Traum. KADOOR. Brahminen kommt, segnet dies Bündnis ein. NÉMÉA. Niemals! Niemals! KÖNIG. Ihr wollt' Euch ihm nicht weih'n? NÉMÉA. Niemals! Niemals! KÖNIG UND KADOOR. Ihr sagt jetzt plötzlich nein! NÉMÉA. Nein, der Prinz, ich schwör's, wird nie mein Gatte sein! Stretta. NÉMÉA. Wie ward ich betrogen, Schändlich, ach, belogen. Er kann nie mein Gemahl jemals sein! Wer mich so betrogen, Seinen Eid gelogen, Der hat selbst entzogen Sich dem heil'gen Band. Dem Verrat, den Lügen, Werd' ich nie mich fügen, Nicht brech' ich die Treue, Weig're ich die Hand. KÖNIG UND CHOR. Von des Schicksals Bogen Ist der Pfeil entflogen. Sie kann nie sein Gemahl jemals sein! Weil er sie betrogen, Seinen Eid gelogen, Drum hat sie entzogen Die ersehnte Hand. Er ist ihr ergeben, Weiht ihr ganz sein Leben, Doch voll Widerstreben Weigert sie die Hand. KÖNIG. Du weigerst' ihm die Hand? NÉMÉA. Er zerreist selbst das Band. O forschet länger nicht. KADOOR. Soll ich erdulden die Schande? |
NÉMÉA. Er zerreisst selbst das Band, Nie erhält er die Hand. KÖNIG. Was bewegt so ihr Herz Und erregt ihren Schmerz. KADOOR. Nimmermehr darf das sein, Rache ziemt mir allein. NÉMÉA. Nie geb' ich ihm mein Herz und meine Hand. Wer mich so betrogen etc. KÖNIG UND CHOR. Weil er sie betrogen etc. Ewig bleibt ungestillt, Was das Herz ihr erfüllt, Für immerdar sind sie getrennt. Der Vorhang fällt. Ende des zweiten Aktes. |
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