Die Zauberflöte” by Wolfgang Amadeus Mozart libretto (German-English)

Personen

SARASTRO (Bass)
TAMINO (Tenor)
SPRECHER (Bass)
ERSTER PRIESTER (Tenor)
ZWEITER PRIESTER (Bass)
DRITTER PRIESTER (Sprechrolle)
KÖNIGIN DER NACHT (Sopran)
PAMINA, ihre Tochter (Sopran)
ERSTE DAME (Sopran)
ZWEITE DAME (Sopran)
DRITTE DAME (Alt)
ERSTER KNABE (Sopran)
ZWEITER KNABE (Sopran)
DRITTER KNABE (Alt)
PAPAGENO (Bariton)
PAPAGENA (Sopran)
MONOSTATOS, ein Mohr (Tenor)
ERSTER GEHARNISCHTER (Tenor)
ZWEITER GEHARNISCHTER (Bass)
DREI SKLAVEN (Sprechrollen)

CHOR
Priester, Sklaven, Gefolge

Ort: Ägypten
Zeit: Märchenzeit



Ouvertüre



Roles

Tamino - tenor
Papageno - baritone
Pamina - soprano
The Queen of the Night - coloratura soprano
Sarastro - bass
Three ladies - 2 sopranos, mezzo-soprano
Monostatos - tenor
Three boys - treble, alto, mezzo-soprano
Speaker of the temple - bass-baritone
Three priests - tenor, 2 basses
Papagena - soprano
Two armoured men - tenor, bass
Three slaves - 2 tenors, bass
Priests, women, people, slaves, chorus



Overture



ERSTER AKT

Das Theater ist eine felsige Gegend, hier und da
mit Bäumen überwachsen; auf beiden Seiten sind
gangbare Berge, nebst einem runden Tempel.

(Tamino kommt in einem prächtigen japonischen
Jagdkleide rechts von einem Felsen herunter, mit
einem Bogen, aber ohne Pfeil; eine Schlange
verfolgt ihn.)


Nr. 1: Introduktion

TAMINO
Zu Hilfe! Zu Hilfe! sonst bin ich verloren,
der listigen Schlange zum Opfer erkoren –
barmherzige Götter! Schon nahet sie sich,
ach rettet mich, ach rettet, schützet mich!
(Er fällt in Ohnmacht; sogleich öffnet sich die
Pforte des Tempels; drei verschleierte Damen
kommen heraus, jede mit einem silbernen Wurfspieß.)


DIE DREI DAMEN
Stirb, Ungeheuer, durch uns’re Macht!

ACT ONE

The scene is a rocky area, here and there
overgrown with trees, on both sides are smallish
hills; there is also a round temple.

(Tamino descends from a rock to the right, in
splendid Japanese hunting-costume, carrying a bow
but no arrows; a serpent pursues him.)



No.1: Introduction

TAMINO
Help me! oh, help me! or I am lost,
condemned as sacrifice to the cunning serpent –
Merciful gods! It’s coming closer!
Ah! save me, ah! defend me!
(He faints; immediately the door to the temple
opens; three veiled ladies come out, each carrying
a silver spear.)


THE THREE LADIES
Die, monster, by our power!

Triumph! Triumph! Sie ist vollbracht
die Heldentat! Er ist befreit
durch uns’res Armes Tapferkeit.

ERSTE DAME (ihn betrachtend)
Ein holder Jüngling, sanft und schön!

ZWEITE DAME
So schön, als ich noch nie geseh’n.

DRITTE DAME
Ja, ja, gewiß! zum Malen schön.

ALLE DREI
Würd’ ich mein Herz der Liebe weih’n,
so müßt’ es dieser Jüngling sein.
Laßt uns zu uns’rer Fürstin eilen,
ihr diese Nachricht zu erteilen.
Vielleicht daß dieser schöne Mann,
die vor’ge Ruh’ ihr geben kann.

ERSTE DAME
So geht und sagt es ihr,
ich bleib’ indessen hier. –

ZWEITE DAME
Nein, nein, geht ihr nur hin,
ich wache hier für ihn!

DRITTE DAME
Nein, nein, das kann nicht sein,
ich schütze ihn allein!

ERSTE DAME
Ich bleib’ indessen hier ...

Victory! Victory! Accomplished
is the heroic deed! He is free,
thanks to our bravery.

FIRST LADY (observing him)
A pleasing youth, gentle and fair!

SECOND LADY
The fairest I have ever seen.

THIRD LADY
Yes, that’s true, pretty as a picture.

ALL THREE
If I ever gave my heart away,
it could be to none but this youth.
Let us hasten to our Queen
and report this news to her.
Perhaps this handsome man
can restore her peace of mind.

FIRST LADY
You go and tell her, then;
meanwhile, I’ll stay here. –

SECOND LADY
No, no, you go ahead;
I’ll keep watch over him!

THIRD LADY
No, no, that may not be;
I’ll protect him!

FIRST LADY
Meanwhile, I’ll stay here...

ZWEITE DAME
Ich wache hier für ihn ...

DRITTE DAME
Ich schütze ihn allein ...

ERSTE DAME
... ich bleibe ...

ZWEITE DAME
... ich wache ...

DRITTE DAME
... ich schütze ...

ERSTE DAME
... ich!

ZWEITE DAME
... ich!

DRITTE DAME
... ich!

ALLE DREI (für sich)
Ich sollte fort! Ei, ei! wie fein!
Sie wären gern bei ihm allein.
Nein, nein, das kann nicht sein!
Was sollte ich darum nicht geben,
könnt’ ich mit diesem Jüngling leben!
Hätt’ ich ihn doch so ganz allein!
Doch keine geht, es kann nicht sein.
Am besten ist es nun, ich geh’.
Du Jüngling schön und liebevoll,

SECOND LADY
I’ll keep watch over him...

THIRD LADY
I’ll protect him myself...

FIRST LADY
...I’ll stay...

SECOND LADY
...I’ll keep watch...

THIRD LADY
...I’ll protect him...

FIRST LADY
...I!

SECOND LADY
...I!

THIRD LADY
...I!

ALL THREE (each to herself)
Then I must go! Aha, very nice!
They want to be alone with him.
No, no, that’s out of the question!
What would I not give
to live with this youth!
If only I had him to myself!
Still no one goes; it is not to be.
I had better go.
O youth so fair and loveable,

du trauter Jüngling, lebe wohl,
bis ich dich wiederseh’.
(Die Damen gehen ab. Tamino erwacht und
entdeckt die Schlange tot zu seinen Füßen. Als er
jemanden kommen hört, versteckt er sich hinter
einem Baum. Papageno, in einen Mantel aus
Federn gehüllt, tritt auf, trägt auf dem Rücken eine
große Vogelsteige und hält mit beiden Händen ein
Faunenflötchen.)




Nr. 2: Lied

PAPAGENO
Der Vogelfänger bin ich ja –
stets lustig heißa hopsasa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
bei Alt und Jung im ganzen Land.
Weiß mit dem Locken umzugehn
und mich aufs Pfeifen zu verstehn!
Drum kann ich froh und lustig sein,
denn alle Vögel sind ja mein.
Der Vogelfänger bin ich ja –
stets lustig, heißa hopsasa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
bei Alt und Jung im ganzen Land.
Ein Netz für Mädchen möchte ich,
ich fing’ sie dutzendweis’ für mich.
Dann sperrte ich sie bei mir ein,
und alle Mädchen wären mein.
Wenn alle Mädchen wären mein,
so tauschte ich brav Zucker ein:
die, welche mir am liebsten wär’,
der gäb’ ich gleich den Zucker her.

O faithful youth, farewell
until I see thee again.
(The Ladies depart. Tamino comes to, and sees
the dead serpent at his feet; but hearing someone
else approach, he hides. Enter Papageno, dressed
in a coat of feathers, bearing large bird cage on
his back and carrying a panpipe.)






No.2: Aria

PAPAGENO
The birdcatcher am I –
and always merry, tra la la!
As the birdcatcher I am known
by old and young throughout the land.
I know how to set decoys
and whistle just like my prey!
So merry and carefree can I be,
knowing all the birds belong to me.
The birdcatcher am I –
and always merry, tra la la!
As the birdcatcher I am known
by old and young throughout the land.
I wish I had a trap for girls –
I’d catch them by the dozen then.
I’d keep them in a cage at home,
and all the girls would be mine alone.
If all the girls were mine alone,
some I’d trade for high-grade sugar,
then to the one I liked the best
I’d give all the sugar she wanted.

Und küßte sie mich zärtlich dann,
wär’ sie mein Weib und ich ihr Mann.
Sie schlief’ an meiner Seite ein,
ich wiegte wie ein Kind sie ein.
(Als Papageno seine Vogelsteige abgesetzt hat, tritt
Tamino vor und erfährt, daß Papageno ein
„einfacher Mensch wie du“ ist und Vögel fängt, die
er bei der „sternflammenden Königin“ für Speisen
und Trank eintauscht. Tamino indes ist adliger
Herkunft, ein Prinz, dessen Vater Länder und Völker
regierte. Papageno, beim Anblick der toten
Schlange tief erschrocken, gibt sich Tamino
gegenüber als deren Bezwinger aus, bis ihn die
drei Damen ob seiner Lügen bestrafen. Sie reichen
ihm Wasser statt Wein, einen Stein statt
Zuckerbrot und schlagen ihm an Stelle der
erwarteten Feigen ein goldenes Schloß vor den
Mund. Dann reichen sie Tamino ein Bild der
schönen Tochter ihrer Königin und versprechen ihm
Seligkeit, wenn er sie liebt. Darauf verschwinden
sie mit Papageno und lassen Tamino allein, der
sich verliebt und fasziniert über das Bild beugt.)




Nr. 3: Arie

TAMINO
Dies Bildnis ist bezaubernd schön,
wie noch kein Auge je geseh’n.
Ich fühl’ es, wie dies Götterbild
mein Herz mit neuer Regung füllt.
Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen,
doch fühl’ ich’s hier wie Feuer brennen;
soll die Empfindung Liebe sein?
Ja, ja, die Liebe ist’s allein.

And if she then kissed me tenderly,
she’d be my wife and I her husband.
She would sleep beside me
and I would rock her like a child.
(As Papageno is setting down his bird cage, Tamino
steps forward, and learns that Papageno is a
simple fellow, whose awareness of the world is
confined to his little straw hut and his livelihood –
he exchanges the birds he catches for food and
drink brought him by three Ladies of the Queen of
the Night, whose realm this is. Tamino, on the
other hand, is a prince, whose father rules many
lands and peoples. Papageno, really terrified at the
sight of the dead serpent, pretends to have slain
it, until the Ladies enter, masked, to punish him.
They give him water instead of wine, a stone
instead of sugarloaves, and a lock over his mouth
in place of figs. They give Tamino a portrait of the
Queen’s beautiful daughter, and promise that
happiness can be his if he can love her; they go,
followed by Papageno, leaving Tamino alone, gazing
at the portrait.)




No.3: Aria

TAMINO
This portrait is bewitching,
no eye has ever seen its like before.
I feel as if this angelic picture
were filling my heart with a new emotion.
This something I cannot name,
but I feel it burning here.
Can this sensation be love?
Yes, yes! This can only be love.

O wenn ich sie nur finden könnte!
O wenn sie doch schon vor mir stünde!
Ich würde – würde – warm und rein –
was würde ich?
Ich würde sie voll Entzücken
an diesen heißen Busen drücken,
und ewig wäre sie dann mein!
(Er will gerade gehen, als die Damen wieder
erscheinen und die Ankunft der Königin
ankündigen. Diese hat das Verhalten Taminos
beobachtet und veranlaßt ihn jetzt, ihre Tochter aus
der Gewalt Sarastros, des Hohen Priesters von Isis
und Osiris, zu befreien. Finsternis. Die Berge teilen
sich unter heftigem Donner auseinander, und die
Königin auf ihrem sternenverzierten Thron wird sichtbar.)




Nr. 4: Rezitativ und Arie

KÖNIGIN
O zitt’re nicht, mein lieber Sohn,
du bist unschuldig, weise, fromm –
Ein Jüngling so wie du, vermag am besten,
das tiefbetrübte Mutterherz zu trösten. –
Zum Leiden bin ich auserkoren,
denn meine Tochter fehlet mir.
Durch sie ging all mein Glück verloren,
ein Bösewicht entfloh mit ihr.
Noch seh’ ich ihr Zittern
mit bangem Erschüttern,
ihr ängstliches Beben,
ihr schüchternes Streben.
Ich mußte sie mir rauben sehen,
ach helft!, war alles was sie sprach –

Oh, if only I might find her!
If only she stood before me!
I would – would warmly – chastely –
what would I do?
I would, in ecstasy,
press her to my ardent heart,
and she would be mine forever!
(He is about to go when the Ladies return,
announcing the arrival of their Queen. She has
observed his emotions, and commissions him to
rescue her daughter from captivity by Sarastro,
High Priest of Isis and Osiris. Darkness; the Queen
appears from beneath the mountains amid thunder
and lightning.)





No.4: Recitative and Aria

QUEEN
O tremble not, beloved son,
you are guiltless, wise and good –
A youth such as you can best console
this overburdened maternal heart. –
I am condemned to grief,
for my daughter has been taken from me.
With her, all my happiness was lost;
a villain abducted her.
I can see her trembling
with fearful agitation,
shaking with fear,
feebly struggling.
I saw her taken from me.
“Ah, help me!” was all she could say –

allein vergebens war ihr Flehen,
denn meine Hilfe war zu schwach.
Du wirst sie zu befreien gehen,
du wirst der Tochter Retter sein.
Und werd’ ich dich als Sieger sehen,
so sei sie dann auf ewig dein.
(Sie verschwindet unter Donnergrollen mit ihren
Damen. Das Theater verwandelt sich wieder so,
wie es vorher war. Tamino will gerade gehen, als
Papageno ihm in den Weg tritt und traurig auf sein
Schloß am Munde deutet.)




Nr. 5: Quintett

PAPAGENO
(deutet traurig auf sein Schloß am Mund)
Hm! hm! hm! hm!

TAMINO
Der Arme kann von Strafe sagen,
denn seine Sprache ist dahin!

PAPAGENO
Hm! hm! hm! hm!

TAMINO
Ich kann nichts tun, als dich beklagen,
weil ich zu schwach zu helfen bin!

ERSTE DAME
Die Königin begnadigt dich,
entläßt die Strafe dir durch mich. –
(nimmt ihm das Schloß vom Mund weg)

but her appeals were in vain,
for my aid was not strong enough.
You shall go to set her free,
you shall be my daughter’s saviour.
And if you succeed,
she shall be yours forever.
(She disappears amid more rolls of thunder, with
her Ladies. The light is restored. Tamino is about
to depart when Papageno stops him, pointing sadly
to the padlock on his mouth.)





No.5: Quintet

PAPAGENO
(pointing sadly to the padlock on his mouth)
Hm! hm! hm! hm!

TAMINO
The poor fellow can well speak of punishment
when it has robbed him of the power of speech!

PAPAGENO
Hm! hm! hm! hm!

TAMINO
I can do nothing but sympathise,
for I am powerless to help!

FIRST LADY
The Queen has had mercy on you,
and she sent me to release you. –
(She takes the padlock from Papageno’s mouth.)

PAPAGENO
Nun plaudert Papageno wieder!

ZWEITE DAME
Ja, plaud’re – lüge nur nicht wieder!

PAPAGENO
Ich lüge nimmermehr, nein, nein!

DIE DAMEN
Dies Schloß soll deine Warnung sein!

PAPAGENO
Dies Schloß soll meine Warnung sein!

ALLE
Bekämen doch die Lügner alle
ein solches Schloß vor ihren Mund:
Statt Haß, Verleumdung, schwarzer Galle
bestünde Lieb’ und Bruderbund!

ERSTE DAME
O Prinz, nimm dies Geschenk von mir,
dies sendet uns’re Fürstin dir.
(gibt ihm eine goldene Flöte)
Die Zauberflöte wird dich schützen,
im größten Unglück unterstützen.

DIE DAMEN
Hiermit kannst du allmächtig handeln,
der Menschen Leidenschaft verwandeln,
der Traurige wird freudig sein,
den Hagestolz nimmt Liebe ein.

ALLE
O! so eine Flöte ist mehr

PAPAGENO
Now Papageno can chatter again!

SECOND LADY
Chatter yes – but never lie again!

PAPAGENO
I will never tell another lie, no, never!

LADIES
Let this lock be a warning to you!

PAPAGENO
Let that lock be a warning to me!

ALL
If only every liar had
a lock like this upon his mouth:
then would hate, calumny and rancour
be replaced by love and brotherhood!

FIRST LADY
O Prince, accept this gift
sent to you by our Queen.
(gives Tamino a golden flute)
This magic flute will protect you
even in the gravest misfortune.

LADIES
This flute will confer great power upon you,
to transform the sorrows of mankind;
the mourner will become merry,
the bachelor a lover.

ALL
A flute like this is worth

als Gold und Kronen wert,
denn durch sie wird Menschenglück
und Zufriedenheit vermehrt.

PAPAGENO
Nun ihr schönen Frauenzimmer,
darf ich? So empfehl’ ich mich.

DIE DAMEN
Dich empfehlen kannst du immer,
doch bestimmt die Fürstin dich,
mit dem Prinzen ohn’ Verweilen
nach Sarastros Burg zu eilen.

PAPAGENO
Nein dafür bedank’ ich mich.
Von euch selbster hörte ich,
daß er wie ein Tigertier.
Sicher ließ’ ohn’ alle Gnaden
mich Sarastro rupfen, braten,
setzte mich den Hunden für.

DIE DAMEN
Dich schützt der Prinz, trau ihm allein,
dafür sollst du sein Diener sein.

PAPAGENO (für sich)
Daß doch der Prinz beim Teufel wäre.
Mein Leben ist mir lieb.
Am Ende schleicht, bei meiner Ehre,
er von mir wie ein Dieb. –

ERSTE DAME
(gibt ihm ein stahlnes Gelächter)
Hier, nimm dies Kleinod, es ist dein.

more than gold or crowns,
for by its power will human joy
and contentment be increased.

PAPAGENO
Now, fair ladies, will you excuse me?
If so, I take my leave.

LADIES
You may certainly depart,
but our lady has chosen you
to accompany the prince
immediately to Sarastro’s castle.

PAPAGENO
No! I thank you very much.
You yourselves have told me
that he is as fierce as a tiger.
Sarastro, I’m sure, would not hesitate
to have me plucked and roasted
and thrown to the dogs.

LADIES
The Prince will protect you, trust him,
so then you will be his servant.

PAPAGENO (aside)
The Prince can go to the devil.
I value my life,
and now, by my honour, it’s likely
he will steal away from me like a thief. –

FIRST LADY
(gives Papageno a chest of bells)
Here, take this treasure, it is yours.

PAPAGENO
Ei! ei! was mag darinnen sein? –

DIE DAMEN
Darinnen hörst du Glöckchen tönen!

PAPAGENO
Werd’ ich sie auch wohl spielen können?

DIE DAMEN
O ganz gewiß! ja ja gewiß!

ALLE
Silberglöckchen, Zauberflöten
sind zu eurem/unserm Schutz vonnöten!
Lebet wohl! wir wollen gehn!
Lebet wohl – auf Wiedersehn!
(Alle wollen gehen.)

TAMINO
Doch schöne Damen saget an ...

PAPAGENO
... wo man die Burg wohl finden kann? –

TAMINO und PAPAGENO
... wo man die Burg wohl finden kann?

DIE DAMEN
Drei Knäbchen, jung, schön, hold und weise
umschweben euch auf eurer Reise.
Sie werden eure Führer sein,
folgt ihrem Rate ganz allein.

PAPAGENO
Aha! What can it be? –

LADIES
There are bells inside it!

PAPAGENO
And shall I be able to play them?

LADIES
Oh, certainly! yes, certainly!

ALL
Silver bells and magic flute
are needed for your/our protection!
Farewell! We must leave now!
Farewell! – till we meet again.
(All turn to go.)

TAMINO
But tell me, fair ladies...

PAPAGENO
...how shall we find the citadel?

TAMINO and PAPAGENO
...how shall we find the citadel?

LADIES
Three boys, young, fair, gentle and wise,
will appear to you on your journey.
They will be your guides;
follow their counsel and theirs alone.

TAMINO und PAPAGENO
Drei Knäbchen, jung, schön, hold und weise
umschweben uns auf uns’rer Reise? –

DIE DAMEN
Sie werden eure Führer sein,
folgt ihrem Rate ganz allein.

TAMINO und PAPAGENO
So lebet wohl! wir wollen gehn;
lebt wohl, lebt wohl, auf Wiedersehn!

ALLE
So lebet wohl! wir wollen gehn!
lebt wohl, lebt wohl, auf Wiedersehn!
(Verwandlung: ein prächtiges Zimmer in
ägyptischem Stil.)

(Zwei Sklaven tragen schöne Polster nebst einem
feinen türkischen Tisch herein und breiten
Teppiche aus. Monostatos tritt herein, gefolgt von
Pamina, die von Sklaven geführt wird.)




Nr. 6: Terzett

MONOSTATOS
Du feines Täubchen, nur herein.

PAMINA
O welche Marter, welche Pein!

MONOSTATOS
Verloren ist dein Leben.

TAMINO and PAPAGENO
Three boys, young, fair, gentle and wise,
will appear to us on our journey? –

LADIES
They will be your guides;
follow their counsel and theirs alone.

TAMINO and PAPAGENO
So farewell! we must leave now;
farewell, farewell, until we meet again!

ALL
So farewell! we must leave now;
farewell, farewell, until we meet again!
(Change of scene: a splendid chamber in the
Egyptian style.)

(Two slaves carry in beautiful cushions and an
elaborate Turkish table and spread carpets upon
the floor. Monostatos enters, followed by Pamina
who is led by slaves.)




No.6: Terzetto

MONOSTATOS
My fine little dove, step inside.

PAMINA
Oh, what suffering! What pain!

MONOSTATOS
You are doomed to die.

PAMINA
Der Tod macht mich nicht beben;
nur meine Mutter dauert mich,
sie stirbt vor Gram ganz sicherlich.

MONOSTATOS
He, Sklaven, legt ihr Fesseln an;
mein Haß soll dich verderben!
(Sie legen ihr Fesseln an.)

PAMINA
O laß mich lieber sterben,
weil nichts, Barbar! dich rühren kann.
(sinkt in Ohnmacht auf ein Sofa)

MONOSTATOS
Nun fort! Nun fort!
Laßt mich bei ihr allein.
(Die Sklaven gehen ab. Papageno am Fenster von
außen, ohne gleich gesehen zu werden.)


PAPAGENO
Wo bin ich woh?! wo mag ich sein?
Aha, da find’ ich Leute, gewagt; ich geh’ hinein.
(geht hinein)
Schön Mädchen jung und rein,
viel weißer noch als Kreide...
(Monostatos und Papageno sehen sich, –
erschrickt einer über den andern.)


PAPAGENO und MONOSTATOS
Hu – – das ist – der Teufel sicherlich.
Hab Mitleid – verschone mich – Hu – Hu –
(Jeder läuft in eine andere Richtung. Als Pamina
sich erholt, kehrt Papageno zurück und erkennt sie.
Er berichtet ihr, ein hübscher Prinz sei in sie


PAMINA
Death does not frighten me,
I only worry about my mother;
she will surely die of grief.

MONOSTATOS
Hey, slaves, bind her in chains;
my hate will be your ruination!
(Pamina is put in chains.)

PAMINA
O let me rather die, for nothing
will move you, you barbarian.
(She falls unconscious on the sofa.)

MONOSTATOS
Get out, now, get out!
Leave me alone with her.
(The slaves hurry away. Papageno outside at the
window, without at first being seen.)


PAPAGENO
Where am I? Wherever am I?
Aha! someone’s there. Courage! I’ll go in.
(He enters.)
Pretty maiden, young and fair,
whiter than chalk...
(Papageno and Monostatos see one another –
each frightens the other.)


PAPAGENO and MONOSTATOS
Oo! – – that must be – the devil himself!
Have pity – spare me – Oo – Oo –
(They flee in opposite directions. As Pamina
regains consciousness, Papageno returns and
identifies her. He tells her that a handsome prince


verliebt und von ihrer Mutter zur Befreiung
ausgesandt. Die überglückliche Pamina verheißt
dem Vogelfänger, der sich nach einem Mädchen
sehnt, bald eine Freundin.)




Nr. 7: Duett

PAMINA
Bei Männern, welche Liebe fühlen,
fehlt auch ein gutes Herze nicht.

PAPAGENO
Die süßen Triebe mitzufühlen,
ist dann der Weiber erste Pflicht.

BEIDE
Wir wollen uns der Liebe freu’n,
wir leben durch die Lieb’ allein.

PAMINA
Die Lieb’ versüßet jede Plage,
ihr opfert jede Kreatur.

PAPAGENO
Sie würzet uns’re Lebenstage,
sie wirkt im Kreise der Natur.

BEIDE
Ihr hoher Zweck zeigt deutlich an:
nichts Edler’s sei, als Weib und Mann.
Mann und Weib, und Weib und Mann,
reichen an die Gottheit an.
(beide ab)
(Das Theater verwandelt sich in einen Hain. Ganz
im Grunde der Bühne ist ein schöner Tempel,
worauf diese Worte stehen: „Tempel der Weisheit“;
dieser Tempel führt mit Säulen zu zwei anderen
Tempeln, rechts auf dem einen steht: „Tempel der
Vernunft“. Links steht: „Tempel der Natur“.)

(Drei Knaben führen den Tamino herein, jeder hat
einen silbernen Palmzweig in der Hand.)


loves her and is being sent by her mother to the
rescue. The delighted Pamina commiserates with
the bird-catcher, who has not yet found a wife to
love him.)




No.7: Duet

PAMINA
A man who can feel love
must have a good heart.

PAPAGENO
To share the sweet emotion
is woman’s foremost duty.

BOTH
Gladly we rejoice in love
and live by love alone.

PAMINA
Love sweetens every trouble;
all creatures sacrifice to her.

PAPAGENO
She seasons our daily lives
and helps Nature’s wheels go round.

BOTH
Her higher purpose is our guide,
and nothing is nobler than Wife and Man.
Man and Wife, and Wife and Man,
attain divinity.
(They both leave.)
(The scene changes to a grove. Right at the back
of the stage is a beautiful temple, upon which are
inscribed these words: “Temple of Wisdom”; this
temple leads via pillars to two other temples, the
one on the right bearing the inscription “Temple of
Reason”, the one on the left “Temple of Nature”.)

(Three boys lead in Tamino, each bearing a silver
palm frond.)


Nr. 8: Finale

DIE DREI KNABEN
Zum Ziele führt dich diese Bahn,
doch mußt du Jüngling männlich siegen,
drum höre uns’re Lehre an:
Sei standhaft, duldsam, und verschwiegen! –

TAMINO
Ihr holden Knaben sagt mir an,
ob ich Pamina retten kann? –

DIE KNABEN
Dies kund zu tun steht uns nicht an;
sei standhaft, duldsam und verschwiegen!
Bedenke dies, kurz: sei ein Mann. –
Dann Jüngling wirst du männlich siegen.
(gehen ab)

TAMINO
Die Weisheitslehre dieser Knaben
sei ewig mir ins Herz gegraben.
Wo bin ich nun? – Was wird mit mir?
Ist dies der Sitz der Götter hier? –
Es zeigen die Pforten – es zeigen die Säulen,
daß Klugheit, und Arbeit, und Künste hier weilen.
Wo Tätigkeit thronet und Müßiggang weicht,

No.8: Finale

THE THREE BOYS
This path will lead you to your goal,
but, youth, you must strive like a man.
So give heed to our teaching:
be steadfast, patient and discreet! –

TAMINO
Gracious boys, tell me first:
shall I be able to rescue Pamina? –

THE BOYS
That we may not divulge.
Be steadfast, patient, and discreet;
remember this; in short, be a man. –
Then, youth, you will strive manfully.
(They leave.)

TAMINO
May the wise teaching of these boys
be engraved forever upon my heart.
Where am I now? – What will happen to me?
Is this the domain of the gods? –
These portals, these columns prove
that skill, industry and art reside here.
Where action rules and idleness is banned,

erhält seine Herrschaft das Laster nicht leicht.
Ich wage mich mutig zur Pforte hinein.
Die Absicht ist edel, und lauter, und rein.
Erzitt’re feiger Bösewicht!
Paminen retten ist mir Pflicht!
(geht an die Pforte rechts, macht sie auf, und als
er hinein will, hört man von fern eine Stimme)


ERSTE STIMME
Zurück!

TAMINO
Zurück? zurück? – so wag ich hier mein Glück!
(geht an die Pforte links)

ZWEITE STIMME (von innen)
Zurück!

TAMINO
Auch hier ruft man „zurück“?
(sieht sich um)
Da seh’ ich noch eine Tür.
Vielleicht find’ ich den Eingang hier!
(Er klopft, ein alter Priester erscheint.)

SPRECHER
Wo willst du kühner Fremdling hin?
Was suchst du hier im Heiligtum? –

TAMINO
Der Lieb’ und Tugend Eigentum.

SPRECHER
Die Worte sind von hohem Sinn –
allein, wie willst du diese finden?
Dich leitet Lieb’ und Tugend nicht,

vice cannot easily retain control.
I will pass boldly through that portal;
my task is noble, straightforward and pure.
Tremble, cowardly villain!
My duty is to save Pamina!
(He goes to the door on the right and opens it; as
he is about to enter, a distant voice is heard.)


FIRST VOICE
Go back!

TAMINO
Go back? go back? – then I will try my luck here.
(He goes to the door on the left.)

SECOND VOICE (from within)
Go back!

TAMINO
Here too they say “go back”?
(He looks around.)
One door still remains.
Perhaps I may enter there.
(He knocks; an old priest appears.)

SPEAKER
Where would you enter, bold stranger?
What do you seek in this holy place? –

TAMINO
Whatever belongs to Love and Virtue.

SPEAKER
Your words are lofty –
but how do you expect to find these?
You are not guided by Love and Virtue

weil Tod und Rache dich entzünden.

TAMINO
Nur Rache für den Bösewicht.

SPRECHER
Den wirst du wohl bei uns nicht finden.

TAMINO
Sarastro herrscht in diesen Gründen?

SPRECHER
Ja, ja, Sarastro herrschet hier.

TAMINO
Doch in der Weisheit Tempel nicht? –

SPRECHER
Er herrscht im Weisheitstempel hier! –

TAMINO
So ist denn alles Heuchelei! –

SPRECHER
Willst du schon wieder geh’n?

TAMINO
Ja ich will gehen, froh, und frei –
nie euren Tempel sehn! –

SPRECHER
Erklär dich näher mir,
dich täuschet ein Betrug! –

TAMINO
Sarastro wohnet hier,
das ist mir schon genug! –

but goaded by Death and Vengeance.

TAMINO
Vengeance only against the villain.

SPEAKER
You will find no such person among us.

TAMINO
Does Sarastro rule here?

SPEAKER
Yes, indeed, Sarastro rules here.

TAMINO
But not in the Temple of Wisdom? –

SPEAKER
He rules in the Temple of Wisdom! –

TAMINO
Then all this is hypocrisy! –

SPEAKER
Do you wish to go on your way?

TAMINO
Yes, I shall go, happy and free –
never to see your temple! –

SPEAKER
Explain yourself further;
some deceit has misled you! –

TAMINO
Sarastro resides here,
that is quite enough for me! –

SPRECHER
Wenn du dein Leben liebst, so rede, bleibe da! –
Sarastro hassest du?

TAMINO
Ich haß’ ihn ewig, ja! –

SPRECHER
So gib mir deine Gründe an! –

TAMINO
Er ist ein Unmensch, ein Tyrann! –

SPRECHER
Ist das, was du gesagt, erwiesen?

TAMINO
Durch ein unglücklich Weib bewiesen,
das Gram und Jammer niederdrückt!

SPRECHER
Ein Weib hat also dich berückt? –
Ein Weib tut wenig, plaudert viel,
du Jüngling glaubst dem Zungenspiel? –
O legte doch Sarastro dir
die Absicht seiner Handlung für. –

TAMINO
Die Absicht ist nur allzu klar!
Riß nicht der Räuber ohn’ Erbarmen
Pamina aus der Mutter Armen? –

SPRECHER
Ja Jüngling, was du sagst, ist wahr! –

SPEAKER
If you value your life, say so and stay! –
Do you hate Sarastro?

TAMINO
I shall hate him forever! –

SPEAKER
Give me your reasons then! –

TAMINO
He is inhuman, a tyrant! –

SPEAKER
Has what you say been proved?

TAMINO
By an unhappy woman,
oppressed by sorrow and pain!

SPEAKER
Has a woman so deceived you? –
A woman does little, gossips much;
you, youth, believe in wagging tongues? –
If only Sarastro could reveal to you
the purpose of his stratagem. –

TAMINO
His purpose is all too clear!
Did not the robber snatch Pamina
pitilessly from her mother’s arms? –

SPEAKER
Yes, young man, what you say is true! –

TAMINO
Wo ist sie, die er uns geraubt?
Man opferte vielleicht sie schon? –

SPRECHER
Dir dies zu sagen, teurer Sohn,
ist jetz und mir noch nicht erlaubt. –

TAMINO
Erklär dies Rätsel, täusch mich nicht!

SPRECHER
Die Zunge bindet Eid und Pflicht!

TAMINO
Wann also wird die Decke schwinden? –

SPRECHER
Sobald dich führt der Freundschaft Hand
ins Heiligtum zum ew’gen Band.
(geht ab)

TAMINO
O ew’ge Nacht! Wann wirst du schwinden?
Wann wird das Licht mein Auge finden? –

PRIESTER (von innen)
Bald, Jüngling, oder nie!

TAMINO
Bald, sagt ihr, oder nie? –
Ihr Unsichtbaren saget mir:
lebt denn Pamina noch? –

PRIESTER
Pamina lebet noch!

TAMINO
Where is she whom he stole from us?
Perhaps she has been already sacrificed? –

SPEAKER
To tell you this, dear son,
is not for me to say at present. –

TAMINO
Explain your riddle, don’t deceive me!

SPEAKER
Oath and duty bind my tongue!

TAMINO
When will this darkness be cast aside? –

SPEAKER
As soon as friendship’s hand has led you
into the shrine for everlasting union.
(He leaves.)

TAMINO
O endless night! When will you vanish?
When shall my eyes see light? –

PRIESTS (from within)
Soon, youth, or never!

TAMINO
Soon, you say, or never? –
You unseen voices, tell me:
is Pamina still alive? –

PRIESTS
Pamina is still alive!

TAMINO
Sie lebt, sie lebt!
Ich danke euch dafür.
(nimmt seine Flöte heraus)
O wenn ich doch im Stande wäre,
Allmächtige, zu eurer Ehre,
mit jedem Tone meinen Dank
zu schildern, wie er hier,
(aufs Herz deutend)
hier entsprang.
(Er spielt. Es kommen wilde Tiere von allen Arten
hervor, ihm zuzuhören. Er hört auf, und sie fliehen.
Die Vögel pfeifen dazu.)

Wie stark ist nicht dein Zauberton,
weil holde Flöte durch dein Spielen
selbst wilde Tiere Freude fühlen.
Doch nur Pamina bleibt davon.
Pamina! Pamina! höre, höre mich! –
Umsonst, umsonst! –
Wo? wo? wo? ach wo, wo find’ ich dich? –
(Papageno antwortet mit seinem Flötchen.)
Ha, das ist Papagenos Ton! –
Vielleicht sah er Paminen schon! –
Vielleicht eilt sie mit ihm zu mir! –
Vielleicht führt mich der Ton zu ihr!
(eilt ab)

PAMINA und PAPAGENO
Schnelle Füße, rascher Mut,
schützt vor Feindes List und Wut.
Fänden wir Tamino doch,
sonst erwischen sie uns noch!

TAMINO
Alive! She is alive!
Thank you for that news.
(He takes out his flute.)
Oh, would that I could
thank you for that news.
Almighty One, honour thee
and show how every note stems
(pointing to his heart)
from the gratitude in my heart.
(He plays. Wild beasts of all kinds come forth and
listen to him. He ceases, and they depart. Birds
sing to his playing.)
How powerful is your magic music,
sweet flute, for when you sound
even wild beasts feel joy.
Yet Pamina stays away.
Pamina! Pamina! hear me! –
In vain, in vain! –
Where, ah, where shall I find you? –
(Papageno answers with his pipes.)
Ha! That was Papageno’s call! –
Perhaps he has already seen Pamina! –
Perhaps she is hastening here with him! –
Perhaps the sound will lead me to her!
(He leaves.)

PAMINA and PAPAGENO
Swift feet and ready courage
protect us from the craft and rage of enemies.
If only we could find Tamino,
or else we may be captured yet!

PAMINA
Holder Jüngling! –

PAPAGENO
Stille, stille, ich kann’s besser! –
(Papageno pfeift. Tamino antwortet von innen auf
seiner Flöte.)


PAMINA und PAPAGENO
Welche Freude ist wohl größer,
Freund Tamino hört uns schon,
hieher kam der Flötenton.
Welch ein Glück, wenn ich ihn finde,
nur geschwinde, nur geschwinde!
(wollen hineingehen)

MONOSTATOS (ihrer spottend)
Nur geschwinde, nur geschwinde...
Ha! – hab’ ich euch noch erwischt!
Nur herbei mit Stahl und Eisen;
wart, man wird euch Mores weisen!
Den Monostatos berücken! –
Nun herbei mit Band und Stricken,
he, ihr Sklaven kommt herbei! –

PAMINA und PAPAGENO
Ach! nun ist’s mit uns vorbei!

MONOSTATOS
He! ihr Sklaven kommt herbei!
(Die Sklaven kommen mit Fesseln.)

PAMINA
Gentle youth! –

PAPAGENO
Hush, hush, I have a better way! –
(Papageno plays on his pipes; Tamino answers
from within on his flute.)
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PAMINA and PAPAGENO
What joy could be greater than this?
Friend Tamino has already heard us;
we heard his flute reply.
What happiness to find him.
We must hurry, hurry!
(are about to enter)

MONOSTATOS (mocking them)
You must hurry, hurry...
Ha! I’ve caught you now!
Bring me swords and fetters;
just wait, I’ll teach you manners!
I’ll teach you to trick Monostatos! –
Bring me chains and ropes,
hey, you slaves, come here! –

PAMINA and PAPAGENO
Ah, now we’re done for!

MONOSTATOS
Hey, you slaves, come here!
(Slaves enter with chains.)

PAPAGENO
Wer viel wagt, gewinnt oft viel!
Komm, du schönes Glockenspiel,
laß die Glöckchen klingen, klingen,
daß die Ohren ihnen singen.
(schlägt auf seinem Instrument)

MONOSTATOS und DIE SKLAVEN
Das klinget so herrlich, das klinget so schön!
La ra la la la la ra la la la la ra la.
Nie hab’ ich so etwas gehört und geseh’n!
La ra la la la la ra la la la la ra la.
(gehen marschmäßig ab)

PAMINA und PAPAGENO (lachen)
Könnte jeder brave Mann
solche Glöckchen finden,
seine Feinde würden dann
ohne Mühe schwinden.
Und er lebte ohne sie
in der besten Harmonie!
Nur der Freundschaft Harmonie
mildert die Beschwerden,
ohne diese Sympathie
ist kein Glück auf Erden.

GEFOLGE (von innen)
Es lebe Sarastro! Sarastro lebe! –

PAPAGENO
Was soll dies bedeuten? Ich zitt’re, ich bebe! –

PAMINA
O Freund! nun ist’s um uns getan!
Dies kündigt den Sarastro an!

PAPAGENO
He who dares much has much to gain!
Come, my pretty set of chimes,
let your bells ring out, ring out,
so that their ears sing.
(He plays upon his instrument.)

MONOSTATOS and SLAVES
That sounds so pretty, that sounds so fine!
La ra la la la la la ra la la la la ra la.
Never did I hear and see anything like it!
La ra la la la la la ra la la la la ra la.
(They exit, marching.)

PAMINA and PAPAGENO (laughing)
If every good man
could find such bells,
he could easily dispose
of his enemies,
and, without them,
lead a peaceful life.
Only friendship’s harmony
eases all hardships,
and without this sympathy
there is no joy on earth.

ATTENDANTS (from within)
Long live Sarastro! Sarastro, all hail! –

PAPAGENO
What can that mean? I’m shivering and shaking! –

PAMINA
Oh, my friend, now we’re finished!
This announces Sarastro’s approach!

PAPAGENO
O wär’ ich eine Maus,
wie wollt’ ich mich verstecken,
wär’ ich so klein wie Schnecken,
so kröch’ ich in mein Haus! –
Mein Kind, was werden wir nun sprechen? –

PAMINA
Die Wahrheit – die Wahrheit, sei sie auch Verbrechen! –
(Ein Zug von Gefolge; zuletzt fährt Sarastro auf
einem Triumphwagen heraus, der von sechs Löwen
gezogen wird.)


GEFOLGE
Es lebe Sarastro, Sarastro soll leben!
Er ist es, dem wir uns mit Freuden ergeben!
Stets mög’ er des Lebens als Weiser sich freu’n. –
Er ist unser Abgott, dem alle sich weih’n.

PAMINA (kniet)
Herr, ich bin zwar Verbrecherin! –
Ich wollte deiner Macht entfliehn. –
Allein die Schuld ist nicht an mir!
Der böse Mohr verlangte Liebe,
darum, o Herr, entfloh ich dir! –

SARASTRO
Steh auf, erheit’re dich, o Liebe,
denn ohne erst in dich zu dringen,
weiß ich von deinem Herzen mehr,
du liebest einen ander’n sehr.
Zur Liebe will ich dich nicht zwingen,
doch geb’ ich dir die Freiheit nicht.

PAPAGENO
If only I were a mouse,
how I’d hide myself –
if only I were tiny as a snail,
I’d creep into my house! –
My child, what shall we say? –

PAMINA
The truth – the truth, even though it be a crime! –
(A procession of attendants; Sarastro enters last
in a triumphal chariot drawn by six lions.)



ATTENDANTS
Long live Sarastro, Sarastro all hail!
To him we consecrate ourselves with joy!
May he always enjoy his sage’s life! –
He is the master to whom we are dedicated!

PAMINA (kneeling)
My lord! I have transgressed! –
I wished to escape from your power. –
Yet the guilt is not mine!
The wicked Moor demanded love,
and therefore, my lord, I ran away! –

SARASTRO
Arise, be of good cheer, beloved one,
for even without questioning you I know
more from your very own heart:
you love another deeply.
I will not force your affection,
yet I will not grant you freedom either.

PAMINA
Mich rufet ja die Kindespflicht,
denn meine Mutter –

SARASTRO
steht in meiner Macht,
du würdest um dein Glück gebracht,
wenn ich dich ihren Händen ließe. –

PAMINA
Mir klingt der Mutter Namen süße.
Sie ist es – sie ist es –

SARASTRO
und ein stolzes Weib. –
Ein Mann muß eure Herzen leiten,
denn ohne ihn pflegt jedes Weib
aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten.

MONOSTATOS
Nun, stolzer Jüngling; nur hierher!
Hier ist Sarastro, unser Herr! –

PAMINA
Er ist’s,

TAMINO
Sie ist’s,

PAMINA
ich glaub’ es kaum,

TAMINO
sie ist’s,

PAMINA
I am bound by filial duty,
because my mother –

SARASTRO
lies in my power.
Your happiness would be destroyed forever
if I delivered you into her hands. –

PAMINA
How sweet the name of mother sounds.
She is – she is –

SARASTRO
she is an arrogant woman. –
A man must guide your heart,
for without that, every woman
tends to overstep her natural sphere.

MONOSTATOS
Now, proud youth, come here!
Here is Sarastro, our master! –

PAMINA
It is he,

TAMINO
It is she,

PAMINA
I can hardly believe it,

TAMINO
it is she,

PAMINA
er ist’s.

TAMINO
es ist kein Traum.

PAMINA und TAMINO
Es schling’ mein Arm sich um ihn/sie her,
und wenn es auch mein Ende wär’!

GEFOLGE
Was soll das heißen?

MONOSTATOS
Welch eine Dreistigkeit!
Gleich auseinander, das geht zu weit!
(trennt sie, kniet)
Dein Sklave liegt zu deinen Füßen,
laß den verweg’nen Frevler büßen.
Bedenk, wie frech der Knabe ist!
Durch dieses selt’nen Vogels List
wollt’ er Pamina dir entführen,
allein, ich wußt’ ihn aufzuspüren.
Du kennst mich! – meine Wachsamkeit –

PAMINA
it is he.

TAMINO
I’m not dreaming.

PAMINA and TAMINO
I shall embrace him/her,
even if it means my death!

ATTENDANTS
What are they thinking of?

MONOSTATOS
What impertinence!
Keep quite apart, you go too far!
(He separates them and then kneels.)
Your slave lies at your feet:
let the rash wanton be punished!
Think how bold the boy is!
With the help of this strange bird’s cunning,
he meant to steal Pamina away,
and I alone succeeded in tracking him.
You know me! – my vigilance –

SARASTRO
verdient, daß man ihr Lorbeer streut!
He! gebt dem Ehrenmann sogleich –

MONOSTATOS
Schon deine Gnade macht mich reich! –

SARASTRO
nur sieben und siebenzig Sohlenstreich’.

MONOSTATOS
Ach Herr, den Lohn verhofft’ ich nicht.

SARASTRO
Nicht Dank! Es ist ja meine Pflicht!
(Monostatos wird fortgeführt.)

GEFOLGE
Es lebe Sarastro, der göttliche Weise,
er lohnet, und strafet in ähnlichem Kreise.

SARASTRO
Führt diese beiden Fremdlinge
in unser’n Prüfungstempel ein,
bedecket ihre Häupter dann –
sie müssen erst gereinigt sein.
(Zwei bringen eine Art Sack und bedecken die
Häupter der beiden Fremden.)


GEFOLGE
Wenn Tugend und Gerechtigkeit
den Großen Pfad mit Ruhm bestreu’n,
dann ist die Erd’ ein Himmelreich,
und Sterbliche den Göttern gleich.



SARASTRO
merits that laurel-leaves be strewn before you!
Ho! Give unto the worthy man at once –

MONOSTATOS
Your favour already makes me rich! –

SARASTRO
only seventy-seven strokes on his feet.

MONOSTATOS
Ah, sir! I wasn’t expecting a reward.

SARASTRO
Do not thank me! It is my duty!
(Monostatos is led away.)

ATTENDANTS
Long live Sarastro, the divinely wise,
he rewards and punishes in equal degree.

SARASTRO
Take these two strangers
into our temple of trial;
cover their heads –
for first they must be purified.
(Two priests bring in a kind of sack and cover the
heads of the two strangers.)


ATTENDANTS
If virtue and righteousness
pave the Great Path with honour,
then earth will be a paradise
and mortals resemble gods.



ZWEITER AKT

Das Theater ist ein Palmenwald; alle Bäume sind
silberartig, die Blätter von Gold. 18 Sitze von
Blättern; auf einem jeden Sitze steht eine
Pyramide und ein großes schwarzes Horn mit Gold
gefaßt. In der Mitte ist die größte Pyramide, auch
die größten Bäume.




Nr. 9: Marsch

(Sarastro und seine Priester kommen in
feierlichem Schreiten, jeder mit einem Palmenzweig
in der Hand. Ein Marsch mit Blasinstrumenten
begleitet den Zug. Sarastro kündigt an, daß Tamino
dazu ausersehen ist, „ins Heiligtum des größten
Lichtes zu blicken“, zuvor aber in mehreren
Prüfungen beweisen muß, ob er würdig ist, in den
hohen Kreis der Eingeweihten aufgenommen zu
werden. Als Lohn winkt Tamino die Hand der
Tochter der Königin.)




Nr. 10: Arie und Chor

SARASTRO
O Isis und Osiris, schenket
der Weisheit Geist dem neuen Paar!
Die ihr Schritte der Wand’rer lenket,
stärkt mit Geduld sie in Gefahr.

PRIESTER
Stärkt mit Geduld sie in Gefahr.

ACT TWO

The stage is a palm-grove; all the trees are silvery,
the leaves of gold. 18 seats of leaves; on each
seat there stands a pyramid and a large black horn
set with gold. The largest pyramid and the largest
trees are in the middle.





No.9: March

(Sarastro and his Priests enter in stately
procession, carrying palm fronds; when they have
taken their positions they sound three blasts on
their trumpets. Sarastro announces that he has
sponsored the initiation of Tamino into their order
to strengthen it against the wicked ambitions of
the Queen of the Night. The Prince’s virtue will be
rewarded with the hand of the Queen’s own
daughter, whom Sarastro has taken captive.)





No.10: Aria with Chorus

SARASTRO
O Isis and Osiris, grant the spirit of
wisdom to the new-formed couple!
Direct the Wanderer’s steps to them,
strengthen them with patience when in peril.

PRIESTS
Strengthen them with patience when in peril.

SARASTRO
Laßt sie der Prüfung Früchte sehen,
doch sollten sie zu Grabe gehen,
so lohnt der Tugend kühnen Lauf,
nehmt sie in euren Wohnsitz auf!

PRIESTER
Nehmt sie in euren Wohnsitz auf!
(Verwandlung. Nacht im Hof des nördlichen
Tempels.)

(Zwei Priester führen Tamino und Papageno herein,
lösen ihnen die Säcke ab und gehen dann.
Papageno ist ängstlich, worauf Tamino ihn wegen
seiner Furcht schilt. Die beiden Priester kehren
zurück und dringen nochmals in Tamino ein, um
sich wegen seines festen Willens zu vergewissern.
Tamino ist entschlossen, um Pamina zu gewinnen,
jede Prüfung auf sich zu nehmen. Papageno zeigt
sich zwar weniger mutig, aber auch er will, weil ihm
ein Mädchen versprochen wird, „die Weisheitsliebe
erkämpfen“. Beide müssen schließlich zusagen,
beim Anblick ihrer Geliebten nichts zu sprechen.)




Nr. 11: Duett

BEIDE PRIESTER
Bewahret euch vor Weibertücken,
dies ist des Bundes erste Pflicht;
manch weiser Mann ließ sich berücken,
er fehlte und versah sich’s nicht.
Verlassen sah er sich am Ende,

SARASTRO
Let them see the benefits of their trial;
but if they should succumb,
reward their courageous course
and admit them to thy dwelling!

PRIESTS
Admit them to thy dwelling.
(Change of scene: Night, in the court before the
northern temple.)

(Two Priests lead in Tamino and Papageno, still
veiled, then remove their veils and go away.
Papageno confesses his fears, but Tamino
reproaches him for lacking courage. The two
Priests return to challenge their intrusion and to
test Tamino’s determination to rescue Pamina; his
answers prove quite satisfactory. Papageno, if less
brave, is encouraged by the promise of a wife; both
men must take vows of silence, however, in the
presence of their sweethearts.)






No.11: Duet

TWO PRIESTS
Guard yourself from women’s tricks;
this is the first duty of our Order.
Many a wise man has been deceived,
has failed and never seen his error;
finding himself at last abandoned,

vergolten seine Treu’ mit Hohn! –
Vergebens rang er seine Hände,
Tod und Verzweiflung war sein Lohn.
(Beide Priester gehen ab. Die Bühne bleibt dunkel,
is die drei Damen der Königin aus der Versenkung
erscheinen. Sie tragen Kerzen.)




Nr. 12: Quintett

DIE DAMEN
Wie? wie? wie? ihr an diesem Schreckensort?
Nie! nie! nie! kommt ihr wieder glücklich fort!
Tamino! dir ist Tod geschworen!
Du Papageno! bist verloren!

PAPAGENO
Nein, nein, nein, das wär’ zuviel.

TAMINO
Papageno, schweige still!
Willst du dein Gelübde brechen,
nichts mit Weibern hier zu sprechen?

PAPAGENO
Du hörst doch,
wir sind beide hin!

TAMINO
Stille, sag’ ich – schweige still!

PAPAGENO
Immer still und immer still!

DIE DAMEN
Ganz nah ist euch die Königin,

his loyalty repaid with scorn! –
In vain were all his efforts:
death and despair were his reward.
(The Priests leave. All remain in darkness until the
three Ladies of the Queen of the Night appear from
below, carrying torches.)




No.12: Quintet

LADIES
What? What? Why are you in this frightful place?
Never! never! never! will you escape from it alive!
Tamino! your doom is sealed!
Papageno, all hope for you is lost!

PAPAGENO
No, no, that is too much.

TAMINO
Papageno, be quiet!
Will you break your vow
never to speak with women here?

PAPAGENO
You heard them;
we are done for!

TAMINO
Quiet, I say – be quiet!

PAPAGENO
Always quiet! Always quiet!

LADIES
The Queen is quite close to you,

sie drang in Tempel heimlich ein! –

PAPAGENO
Wie? was? sie soll im Tempel sein?

TAMINO
Stille sag’ ich – schweige still! –
Wirst du immer so vermessen
deine Eidespflicht vergessen? –

DIE DAMEN
Tamino hör! du bist verloren!
Gedenke an die Königin!
Man zischelt viel sich in die Ohren
von dieser Priester falschem Sinn!

TAMINO (für sich)
Ein Weiser prüft und achtet nicht,
was der gemeine Pöbel spricht.

DIE DAMEN
Man zischelt viel sich in die Ohren
von dieser Priester falschem Sinn!
Man sagt, wer ihrem Bunde schwört,
der fährt zur Höll’ mit Haut und Haar.

PAPAGENO
Das wär’ der Teufel! Unerhört!
Sag an, Tamino, ist das wahr?

TAMINO
Geschwätz von Weibern nachgesagt,
von Heuchlern aber ausgedacht.

PAPAGENO
Doch sagt es auch die Königin!

she has entered the temple secretly! –

PAPAGENO
What’s that? She’s in the Temple?

TAMINO
Quiet, I say – be quiet! –
Are you so presumptuous
as to always forget your sworn duty? –

LADIES
Listen, Tamino, you are lost!
Think of the Queen!
There are many rumours concerning
the wicked ways of these priests!

TAMINO (aside)
A wise man seeks proof and disregards
what the common rabble say.

LADIES
There are many rumours concerning
the wicked ways of these priests!
They say that whoever joins their order
goes straight to Hell, lock, stock and barrel.

PAPAGENO
The devil they do! That’s outrageous!
Tell me, Tamino, is it true?

TAMINO
Only idle women’s talk,
but invented by deceivers.

PAPAGENO
Yet the Queen says the same!

TAMINO
Sie ist ein Weib, hat Weibersinn!
Sei still, mein Wort sei dir genug,
denk deiner Pflicht, und handle klug.

DIE DAMEN (zu Tamino)
Warum bist du mit uns so spröde?
Auch Papageno schweigt – so rede!

PAPAGENO
Ich möchte gerne...wohl –

TAMINO
Still!

PAPAGENO
Ihr seht, daß ich nicht soll! –

TAMINO
Still!

PAPAGENO
Daß ich nicht kann das Plaudern lassen,
ist wahrlich eine Schand’ für mich!

TAMINO
Daß du nicht kannst das Plaudern lassen,
ist wahrlich eine Schand’ für dich!

DIE DAMEN
Wir müssen sie mit Scham verlassen,
es plaudert keiner sicherlich.

TAMINO und PAPAGENO
Sie müssen uns mit Scham verlassen,
es plaudert keiner sicherlich!

TAMINO
She is a woman, with a woman’s mind!
Be quiet, let my word suffice;
remember your duty and be prudent.

LADIES (to Tamino)
Why are you so sharp with us?
Papageno is silent too? – Speak!

PAPAGENO
Gladly I would...indeed –

TAMINO
Hush!

PAPAGENO
As you see, I may not! –

TAMINO
Hush!

PAPAGENO
I am really ashamed
that I cannot give up chattering!

TAMINO
You should be ashamed
that you cannot stop chattering!

LADIES
We must withdraw in shame,
for no one will speak to us.

TAMINO and PAPAGENO
You must withdraw in shame,
for no one will speak to you.

ALLE
Von festem Geiste ist ein Mann,
er denket, was er sprechen kann!

EINGEWEIHTEN (von innen)
Entweiht ist die heilige Schwelle!
Hinab mit den Weibern zur Hölle!
(Donner, Blitz und Schlag; zugleich starker Donner)

DIE DAMEN
O weh! O weh!

PAPAGENO
O weh! O weh! O weh!
(Die Bühne wird nachtschwarz. Donner und Blitz.
Die drei Damen stürzen in die Versenkung;
Papageno fällt vor Schreck zu Boden. Die Priester
kehren zurück, gratulieren Tamino, weil er die erste
Aufgabe gut überstanden hat, und führen die
beiden Männer zu ihrer nächsten.)

(Verwandlung: Ein Garten mit Laube.)
(Pamina liegt schlafend unter Blumen und Rosen,
Monostatos beobachtet sie.)




Nr. 13: Arie

MONOSTATOS
Alles fühlt der Liebe Freuden,
schnäbelt, tändelt, herzet, küßt –
und ich soll die Liebe meiden,

ALL
A man is strong in spirit;
he considers what he may say!

INITIATES (from within)
The sacred threshold is defiled!
Away with the women, to Hell!
(thunder, lightning; simultaneous mighty thunder)

LADIES
Alas! Alas!

PAPAGENO
Alas! Alas!
(The stage darkens; thunder and lightning. The
three Ladies drop out of sight, and Papageno falls
on the ground. The Priests return to congratulate
Tamino on his first trial, and to lead the two men
on to their next.)


(Change of scene: a garden. )
(Pamina lies sleeping on a couch, shaded by rose
bushes. Monostatos is watching her.)




No.13: Aria

MONOSTATOS
Every creature feels the joy of love,
and bill and coo and hug and kiss –
but I must forego love

weil ein Schwarzer häßlich ist!
Ist mir denn kein Herz gegeben,
bin ich nicht von Fleisch und Blut?
Immer ohne Weibchen leben
wäre wahrlich Höllenglut.
Drum so will ich, weil ich lebe,
schnäbeln, küssen, zärtlich sein! –
Lieber, guter Mond, vergebe,
eine Weiße nahm mich ein!
Weiß ist schön – ich muß sie küssen.
Mond! verstecke dich dazu! –
Sollt’ es dich zu sehr verdrießen,
o, so mach die Augen zu.
(Er schleicht langsam zu Pamina. Die Königin der
Nacht kommt unter Donner aus der mittleren
Versenkung. Monostatos zieht sich zurück, um
ungestört beobachten zu können. Die Königin
bietet ihrer Tochter einen Dolch an, mit dem diese
Sarastro töten soll.)




Nr. 14: Aria

KÖNIGIN
Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
so bist du meine Tochter nimmermehr:
Verstoßen sei auf ewig, verlassen sei auf ewig,
zertrümmert sei’n auf ewig alle Bande der Natur,
wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen! –
Hört, hört, hört! Rachegötter – hört! – der Mutter
Schwur! –
(Sie versinkt unter lautem Donner. Monostatos
taucht wieder auf und entreißt der überraschten
Pamina den Dolch. Nur wenn sie ihm Liebe
gewährt, will er ihr Leben retten. Sie weigert sich,
und Monostatos hebt schon den Dolch gegen sie,
als Sarastro erscheint und ihn zurückschleudert.
Der Mohr eilt nun zur Königin der Nacht. Pamina
bittet Sarastro um Gnade für ihre Mutter, aber
Sarastro antwortet ihr, sie werde sehen, wie er sich
an ihrer Mutter rächen könne.)


because a black man is ugly!
Have I not been given a heart?
Am I not flesh and blood?
To live forever without a wife
would really be like hellfire.
So, because I live, I will
bill and coo, kiss, be tender! –
Dear, good moon, forgive me:
a white skin has seduced me!
White is beautiful, I must kiss her:
therefore, moon, hide your face from me! –
If this upsets you too much,
then close your eyes.
(He steals forward towards Pamina. Thunder and
lightning: the Queen of the Night appears, and
Monostatos withdraws to observe her. The Queen
offers her daughter a dagger with which she must
kill Sarastro.)




No.14: Aria

QUEEN
Hell’s vengeance seethes in my heart;
the flames of death and despair engulf me!
If Sarastro dies not by your hand,
you will be my daughter no more.
Forever repudiated, forever abandoned,
forever destroyed be all the ties of nature
if Sarastro’s blood is not shed by your hand! –
Hear, hear, hear me, ye gods of vengeance – hear!
– a mother’s vow! –

(She disappears; more thunder. Monostatos
returns and snatches the dagger from the stunned
Pamina. If she will love him, he says, he will save
her life. She refuses, and Monostatos is about to
stab her when Sarastro appears, stops him and
sends him away. The Moor rushes off to join with
the Queen of the Night in subverting Sarastro’s
order. Pamina begs Sarastro not to punish her
mother, but Sarastro replies that he must have his
own form of revenge.)


Nr. 15: Arie

SARASTRO
In diesen heil’gen Hallen
kennt man die Rache nicht!
Und ist ein Mensch gefallen,
führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand
vergnügt und froh ins bess’re Land.
In diesen heil’gen Mauern,
wo Mensch den Menschen liebt –
kann kein Verräter lauern,
weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreu’n,
verdienet nicht ein Mensch zu sein.
(Das Theater verwandelt sich in eine Halle.)
(Tamino und Papageno werden ohne Säcke von
zwei Priestern hereingeführt, nochmals an ihr
Schweigewort erinnert und dann allein gelassen.
Ein häßliches, altes Weib – Papagena in
Verkleidung – tritt ein und plaudert mit Papageno.
Sie verrät ihm, erst achtzehn Jahre alt zu sein und
einen Geliebten namens Papageno zu besitzen. Als
sie gerade ihren Namen preisgeben will, vertreibt
sie ein lauter Donnerschlag. Die drei Knaben
bringen Flöte und Glockenspiel.)


No.15: Aria

SARASTRO
Within these sacred halls
revenge has no place!
And if a man should fall,
Love leads him back to duty.
Then, hand in hand with a friend,
he goes, content and happy, to a better land.
Within these sacred walls,
where each man loves his neighbour –
no traitor can lurk,
for enemies are forgiven.
If one delights not in this teaching,
he is unworthy of the name of Man.
(The stage is transformed into a hall.)
(Tamino and Papageno, without veils, are led in by
the two priests, commanded to keep silent and
then left alone. An ugly old woman – Papagena in
disguise – hobbles in and chats with Papageno,
telling him that she is eighteen years old and that
she has a sweetheart named Papageno. Just as
she is about to reveal her name, a loud peal of
thunder sends her hobbling off. The three Boys
bring in the magic flute and bells.)



Nr. 16: Terzetto

DIE KNABEN
Seid uns zum zweiten Mal willkommen,
ihr Männer, in Sarastros Reich! –
Er schickt, was man euch abgenommen,
die Flöte und die Glöckchen euch.
(Ein mit Speisen und Getränken schön gedeckter
Tisch erscheint aus der Versenkung.)

Wollt ihr Speisen nicht verschmähen,
so esset, trinket froh davon! –
Wenn wir zum dritten Mal uns sehen,
ist Freude eures Mutes Lohn!
Tamino Mut! – Nah ist das Ziel!
Du Papageno, schweige still! –
(Sie übergeben Tamino und Papageno die
Zauberinstrumente und ziehen sich zurück.
Papageno ißt, Tamino spielt auf der Flöte. Da tritt
Pamina ein, die der wunderbare Ton angelockt hat.
Als sie ihren Geliebten entdeckt, überhäuft sie ihn
mit quälenden Fragen, aber er verhält sich stumm
und bittet sie mit Winken zu gehen. Sogar
Papageno ist still, denn er hat den Mund voll.)




Nr. 17: Arie

PAMINA
Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden!
ewig hin der Liebe Glück! –
Nimmer kommt ihr Wonnestunden
meinem Herzen mehr zurück!
Sieh Tamino! diese Tränen

No.16: Terzetto

THE BOYS
Welcome for the second time,
you mortals, in Sarastro’s realm! –
He sends you what was taken from you,
your flute and your chime of bells.
(A table with food and drink rises from the ground.)
If you do not scorn food,
then eat and drink of it with pleasure! –
When we meet for the third time,
joy will reward your courage!
Tamino, take heart! – Your goal is near!
You, Papageno, keep quiet! –
(They give the magic instruments to Tamino and
Papageno, and withdraw. Papageno is eating and
Tamino playing on his flute when Pamina enters,
drawn by the sound. Recognising her lover, she
questions him, but he holds to his vow of silence
and motions her away. Even Papageno is silent, for
his mouth is full.)






No.17: Aria

PAMINA
Ah, I feel that the joy of love
has gone for evermore! –
Never will happiness
return to my heart!
See, Tamino, see these tears

fließen, Trauter, dir allein,
fühlst du nicht der Liebe Sehnen –
so wird Ruh’ im Tode sein! –
(Langsam und traurig verläßt sie die Bühne.
Papageno und Tamino vernehmen Posaunentöne,
die ihnen gelten. Der Vogelfänger wird mit Gewalt
von seinem Herrn mitgerissen.)
(Verwandlung: Das Gewölbe einer Pyramide.)
(Die Priester, von Sarastro angeführt, marschieren ein.)




Nr. 18: Chor der Priester

CHOR DER PRIESTER
O Isis und Osiris, welche Wonne!
Die düst’re Nacht verscheucht der Glanz der Sonne! –
Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben,
bald ist er unser’m Dienste ganz gegeben.
Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein,
bald wird er unser würdig sein.
(Tamino wird hereingeführt, und Sarastro bittet ihn
erneut, männlich und standhaft den Weg weiter zu
gehen. Dann bringt man auch Pamina, und
während Sarastro die Bande an dem sie
verhüllenden Sack löst, eröffnet er ihr, Tamino
erwarte sie zum letzten Lebewohl.)


that flow, beloved, for you alone.
If you do not feel love’s yearning –
I must seek peace in the grave! –
(She goes out slowly and sadly. Papageno and
Tamino hear trumpets calling them onward; the
bird-catcher is forcibly led away by his master.)

(Change of scene: The interior of a pyramid.)
(The Priests march in, led by Sarastro.)





No.18: Chorus of Priests

CHORUS
O Isis and Osiris! What delight!
The dark night retreats from the light of the sun! –
Soon will the noble youth experience a new life,
soon will he be wholly dedicated to our Order.
His spirit is bold, his heart is pure,
soon will he be worthy of us.
(Tamino is brought in, and Sarastro commends him
on his steadfastness. Pamina too is led in and
unveiled, but then commanded to bid Tamino a last
farewell.)


Nr. 19: Terzett

PAMINA
Soll ich dich, Teurer, nicht mehr seh’n? –

SARASTRO
Ihr werdet froh euch wiederseh’n! –

PAMINA
Dein warten tödliche Gefahren!

TAMINO
Die Götter mögen mich bewahren!

PAMINA
Dein warten tödliche Gefahren! –

TAMINO
Die Götter mögen mich bewahren!

SARASTRO
Die Götter mögen ihn bewahren!

PAMINA
Du wirst dem Tode nicht entgehen,
mir flüstert dieses Ahnung ein!

TAMINO
Der Götter Wille mag geschehen,
ihr Wink soll mir Gesetze sein!

SARASTRO
Der Götter Wille mag geschehen,
ihr Wink soll ihm Gesetze sein.

PAMINA
O liebtest du, wie ich dich liebe,
du würdest nicht so ruhig sein.

No.19: Terzetto

PAMINA
Shall I, beloved, never see you again? –

SARASTRO
There will be a happy reunion! –

PAMINA
Deadly dangers await you!

TAMINO
The Gods will protect me!

PAMINA
Deadly dangers await you! –

TAMINO
The Gods will protect me!

SARASTRO
The Gods will protect him!

PAMINA
You will not escape death,
I have a premonition.

TAMINO
The will of the Gods be done,
their prompting shall be my law!

SARASTRO
The will of the Gods be done
their prompting shall be his law.

PAMINA
Oh, if you loved as I love you,
you would not be so calm.

TAMINO
Glaub mir, ich fühle gleiche Triebe,
werd’ ewig dein Getreuer sein.

SARASTRO
Glaub mir, er fühlet gleiche Triebe,
wird ewig dein Getreuer sein.
Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden!

PAMINA und TAMINO
Wie bitter sind der Trennung Leiden!

SARASTRO
Tamino muß nun wieder fort!
Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden,
Tamino muß nun wieder fort!
Nun muß er fort!

TAMINO
Pamina, ich muß wirklich fort!
Wie bitter sind der Trennung Leiden!
Pamina, ich muß wirklich fort!
Nun muß ich fort!

PAMINA
Tamino muß nun wirklich fort!
Tamino! Tamino! so mußt du fort!

TAMINO
Pamina! lebe wohl!

PAMINA
Tamino! lebe wohl!

SARASTRO
Nun eile fort! dich ruft dein Wort!
Die Stunde schlägt! Wir seh’n uns wieder!

TAMINO
Believe me, I share your desire,
and will be forever true.

SARASTRO
Believe me, he shares your desire,
and will be forever true.
The hour has come for you to part!

PAMINA and TAMINO
How bitter separation is!

SARASTRO
Tamino must go on his way!
The hour has come for you to part,
Tamino must go on his way!
He must go on his way!

TAMINO
Pamina, now I must be on my way!
How bitter separation is!
Pamina, now I must be on my way!
I must be on my way!

PAMINA
Tamino must really be on his way!
Tamino! Tamino! must you go?

TAMINO
Pamina! farewell!

PAMINA
Tamino! farewell!

SARASTRO
Hasten on, your vow summons you!
The time has come; we shall meet again!

PAMINA und TAMINO
O gold’ne Ruhe! kehre wieder!
Lebe wohl!
(Zwei Priester begleiten Pamina zur Pforte.
Sarastro führt Tamino in die entgegengesetzte
Richtung, die übrigen Priester folgen ihnen.
Finsternis. Papageno tritt ein und sieht sich sofort
von züngelnden Flammen umgeben. Er begehrt
sehnlichst ein Glas Wein, und sofort kommt ein
großer Becher mit rotem Wein angefüllt aus der
Erde. Kaum hat er ihn geleert, verspürt er neue
Wünsche. Er greift nach seinem Glockenspiel.)




Nr. 20: Arie

PAPAGENO
Ein Mädchen oder Weibchen
wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
wär’ Seligkeit für mich!
Dann schmeckte mir Trinken und Essen,
dann könnt’ ich mit Fürsten mich messen,
des Lebens als Weiser mich freu’n,
und wie im Elysium sein!
Ein Mädchen,usw.
Ach, kann ich denn keiner von allen
den reizenden Mädchen gefallen?
Helf’ eine mir nur aus der Not,
sonst gräm’ ich mich wahrlich zu Tod.
Ein Mädchen,usw.

PAMINA and TAMINO
Ah, sweet contentment, return!
Farewell!
(Two Priests lead Pamina away. Sarastro leads off
Tamino in the opposite direction, and the other
Priests follow them. Darkness. Papageno enters
and finds himself locked in the chamber by walls of
flame. He wishes nothing more than a cup of wine,
he tells his unseen guardians, but when that
appears and he drinks it, he is suddenly overcome
by new emotions in his heart. He opens the bells
and plays during the following.)




No.20: Aria

PAPAGENO
A sweet heart or a wife
is what Papageno wants!
Oh, a soft little dove
would be bliss!
Then food and drink would be pleasant,
and I could match wits with a prince,
enjoy life as much as a sage
and think myself in Heaven!
A sweetheart, etc.
Ah, can I not please even one
of all the charming girls in the world?
One must come to my aid,
or else I shall surely die of grief.
A sweetheart, etc.

Wird keine mir Liebe gewähren,
so muß mich die Flamme verzehren,
doch küßt mich ein weiblicher Mund –
so bin ich schon wieder gesund.
(Die Alte tanzt hinein, während sie sich auf ihren
Stock stützt. Sie versichert Papageno, daß er
entweder sie lieben oder hier allein sterben
müsse, und Papageno reicht ihr die Hand zum
Ehebund. Da fällt die Verkleidung ab, und es
erscheint ein junges Mädchen genauso gekleidet
wie Papageno. Bevor sie sich umarmen können,
führt der Sprecher Papagena ab, weil sich
Papageno ihrer nicht als würdig erwiesen habe.)

(Verwandlung: Ein kleiner Palmengarten, kurz vor
Sonnenaufgang.)

(Die drei Knaben beobachten Pamina aus der Ferne.)



Nr. 21: Finale

DIE KNABEN
Bald prangt, den Morgen zu verkünden,
die Sonn’ auf gold’ner Bahn –
bald soll der Aberglaube schwinden,
bald siegt der weise Mann! –
O holde Ruhe, steig hernieder,
kehr in der Menschen Herzen wieder;
dann ist die Erd’ ein Himmelreich,
und Sterbliche den Göttern gleich.

If none will offer to love me,
the flames of desire will consume me;
but if I am kissed by a woman –
I shall be happy once more.
(The old woman dances in, supporting herself with
a walking stick. She tells Papageno that he must
accept her or die alone, and he agrees to be
faithful to her. The disguise falls and Papagena is
revealed in her true form, feathered exactly like
Papageno. But she is led away by the Speaker, for
he has not yet proved himself worthy of her.)

(Change of scene: a small garden among palm
trees, shortly before dawn.)

(The three boys watch over Pamina from a
distance.)





No.21: Finale

THE BOYS
The sun, the splendid herald of the morn,
will soon set off upon his golden course –
soon will doubts disappear,
soon the wise man will triumph! –
O sweet contentment, descend upon us,
return to human hearts;
then earth shall be a paradise
and mortals be like Gods.

ERSTER KNABE
Doch seht, Verzweiflung quält Paminen! –

ZWEITER und DRITTER KNABE
Wo ist sie denn?

ERSTER KNABE
Sie ist von Sinnen! –

DIE KNABEN
Sie quält verschmähter Liebe Leiden,
laßt uns der Armen Trost bereiten! –
Führwahr ihr Schicksal geht uns nah!
O wäre nur ihr Jüngling da! –
Sie kommt, laßt uns beiseite geh’n,
damit wir, was sie mache, seh’n.
(Pamina halb wahnwitzig, mit einem Dolch)


PAMINA
Du also bist mein Bräutigam –
durch dich vollend’ ich meinen Gram! –

DIE KNABEN (beiseite)
Welch dunkle Worte sprach sie da! –
Die Arme ist dem Wahnsinn nah! –

PAMINA
Geduld! mein Trauter, ich bin dein –
bald werden wir vermählet sein!

DIE KNABEN
Wahnsinn tobt ihr im Gehirne –
Selbstmord steht auf ihrer Stirne! –
(zu Pamina)
Holdes Mädchen, sieh uns an!

FIRST BOY
But see, Pamina is troubled by some doubt! –

SECOND and THIRD BOYS
Where is she now?

FIRST BOY
She is bereft of reason! –

THE BOYS
The sorrow of rejected love torments her.
Let’s try to comfort the poor girl! –
Truly, her fate is close to our hearts! –
Oh, if only her young man were here! –
She’s coming; let’s hide
and see what she intends to do.
(Pamina, half out of her senses, comes in with a dagger.)


PAMINA
You will, then, be my bridegroom –
With you I shall end my grief! –

THE BOYS (aside)
What did those sinister words portend? –
The poor girl is close to madness! –

PAMINA
Patience, beloved, I am yours –
and soon we shall be wed!

THE BOYS
Madness rages in her brain –
suicide is writ in her face –
(to Pamina)
Dear maiden, look at us!

PAMINA
Sterben will ich – weil der Mann,
den ich nimmermehr kann hassen,
seine Traute kann verlassen! –
(auf den Dolch zeigend)
Dies gab meine Mutter mir –

DIE KNABEN
Selbstmord strafet Gott an dir! –

PAMINA
Lieber durch dies Eisen sterben,
als durch Liebesgram verderben. –
Mutter! durch dich leide ich,
und dein Fluch verfolget mich!

DIE KNABEN
Mädchen! willst du mit uns geh’n?

PAMINA
Ha! des Jammers Maß ist voll!
Falscher Jüngling, lebe wohl!
Sieh, Pamina stirbt durch dich!
(will sich erstechen)
Dieses Eisen töte mich! –

DIE KNABEN (halten ihr den Arm)
Ha! Unglückliche, halt ein!
Sollte dies dein Jüngling sehen,
würde er vor Gram vergehen,
denn er liebet dich allein. –

PAMINA
I mean to die – for the man,
whom I could never, never hate,
was able to leave his dear one! –
(showing them the dagger)
My mother gave me this –

THE BOYS
God will punish your suicide! –

PAMINA
Better to die by this dagger
then be ruined by love’s sorrow. –
Mother! because of you I suffer,
and your curse pursues me!

THE BOYS
Maiden, will you come with us?

PAMINA
Ha! The measure of my pain is full!
False youth, farewell!
See, Pamina dies because of you!
(attempting to stab herself)
Let this dagger kill me! –

THE BOYS (restraining her arm)
Ha! Unhappy girl, forbear!
Should your young man see this,
he would die of grief,
for he loves only you. –

PAMINA (erholt sich)
Was? er fühlte Gegenliebe?
und verbarg mir seine Triebe –
wandte sein Gesicht von mir?
Warum sprach er nicht mit mir? –

DIE KNABEN
Dieses müssen wir verschweigen,
doch wir wollen ihn dir zeigen,
und du wirst mit Staunen seh’n,
daß er dir sein Herz geweiht,
und den Tod für dich nicht scheut!
Komm, wir wollen zu ihm geh’n.

PAMINA
Führt mich hin, ich möcht’ ihn seh’n.

ALLE
Zwei Herzen, die von Liebe brennen,
kann Menschenohnmacht niemals trennen. –
Verloren ist der Feinde Müh’,
die Götter selbsten schützen sie.
(gehen ab)
(Das Theater verwandelt sich in zwei große Berge; in
dem einen ist ein Wasserfall, worin man Sausen und
Brausen hört; der andere speit Feuer aus; jeder Berg
hat ein durchbrochenes Gitter, worin man Feuer und
Wasser sieht; da, wo das Feuer brennt, muß der
Horizont hellrot sein, und wo das Wasser ist, liegt
schwarzer Nebel. Die Szenen sind Felsen, jede Szene
schließt sich mit einer eisernen Türe.)

(Tamino ist leicht angezogen, ohne Sandalen. Zwei
schwarz geharnischte Männer führen Tamino
herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer. Sie lesen
ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer
Pyramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht
in der Mitte ganz in der Höhe, nahe am Gitter.)


PAMINA (recovering)
What? Did he return my love
yet hide his feelings from me –
and turn away his face?
Why did he not speak to me? –

THE BOYS
We may not tell you,
but we will show him to you,
and you will see with wonder
that his heart is wholly yours,
and that he would risk death for you!
Come, let’s go find him.

PAMINA
Lead on, for I must see him.

ALL
Two hearts aflame with love
can never be parted by human weakness. –
Their enemies strive in vain,
for the Gods themselves protect them.
(They all leave.)
(The scene is transformed into two large
mountains; one with a thundering waterfall, the
other belching out fire; each mountain has an open
grid, through which fire and water may be seen;
where the fire burns the horizon is coloured brightly
red, and where the water is there lies a black fog.
The wings represent rocks, each with a closed, iron
door. )

(Tamino is lightly clad, without sandals. Two men in
black amour lead Tamino in. Fire burns on their
helmets; they read him the transparent words
inscribed on one of the pyramids. This stands
centre-stage, raised high, close to the grid.)


DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
(Diese Melodie ist identisch mit Luthers Choral
`Ach Gott, vom Himmel sieh darein' (Psalm 12).
Luthers Gedicht wiederum liegt dem Text für Bachs
Kantate BWV 2 zugrunde.)

Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden,
wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden.
Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann,
schwingt er sich aus der Erde himmelan!
Erleuchtet wird er dann im Stande sein,
sich den Mysterien der Isis ganz zu weih’n.

TAMINO
Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln,
den Weg der Tugend fortzuwandeln! –
Schließt mir des Schreckens Pforte auf –
ich wage froh den kühnen Lauf. –
(will gehen)

PAMINA (von innen)
Tamino halt! ich muß dich sehn!

TAMINO
Was hör’ ich? Paminens Stimme? –

DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
Ja ja, das ist Paminens Stimme! –

ARMED MEN
(Their melody is that of the choral tune `Ach Gott,
vom Himmel sieh’ darein', set to Luther’s versification
of the 12th Psalm. Luther’s poem was the basis
for the text for Bach’s Cantata BWV2.)

He who travels these laborious paths will be
purified by fire, water, air and earth.
If he overcomes his fear of death, he will
raise himself from earth, soar heavenwards!
in the light of this higher level he can
dedicate himself wholly to Isis’s mysteries.

TAMINO
I fear not to face death like a man,
nor to tread the path of duty! –
Unlock the gates of fear –
I gladly dare the perilous road! –
(He is about to leave.)

PAMINA (from within)
Tamino, Stop! I must see you!

TAMINO
What was that? Pamina’s voice? –

ARMED MEN
Yes, yes, that is Pamina’s voice! –

TAMINO
Wohl mir, nun kann sie mit mir geh’n!
Nun trennet uns kein Schicksal mehr,
wenn auch der Tod beschieden wär’.

DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
Wohl dir, nun kann sie mit dir geh’n!
Nun trennet euch kein Schicksal mehr,
wenn auch der Tod beschieden wär’.

TAMINO
Ist mir erlaubt mit ihr zu sprechen? –

DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
Es ist erlaubt mit ihr zu sprechen!

TAMINO
Welch Glück, wenn wir uns wiederseh’n,
froh Hand in Hand in Tempel geh’n.
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut,
ist würdig, und wird eingeweiht.

DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
Welch Glück, wenn wir euch wiederseh’n,
froh Hand in Hand in Tempel geh’n.
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut,
ist würdig, und wird eingeweiht.
(Die Türe wird aufgemacht, Tamino und Pamina
umarmen sich.)


PAMINA
Tamino mein! O welch ein Glück!

TAMINO
Pamina mein! O welch ein Glück!
Hier sind die Schreckenspforten,
die Not und Tod mir dräu’n.

TAMINO
What happiness, now she can go with me!
Now no fate can part us ever again
even though death should be our lot.

ARMED MEN
What happiness, now she can go with you!
Now no fate can ever part you again,
even though death should be your lot.

TAMINO
Have I permission to speak to her? –

ARMED MEN
You have permission to speak to her!

TAMINO
What joy to meet again and enter
the temple happily, hand in hand.
A woman who does not fear darkness
and death is worthy and will be made initiate.

ARMED MEN
What joy to meet again and enter
the temple happily, hand in hand.
A woman who does not fear darkness
and death is worthy and will be made initiate.
(The door is opened,
Tamino and Pamina embrace.)


PAMINA
My Tamino! Oh, what happiness!

TAMINO
My Pamina! Oh, what happiness!
Here are the gates of fear,
that threaten me with danger and with death.

PAMINA
Ich werde aller Orten
an deiner Seite sein. –
Ich selbsten führe dich –
die Liebe leitet mich! –
(nimmt ihn bei der Hand)
Sie mag den Weg mit Rosen streu’n,
weil Rosen stets bei Dornen sein.
Spiel du die Zauberflöte an,
sie schütze uns auf uns’rer Bahn.
Es schnitt in einer Zauberstunde
mein Vater sie aus tiefstem Grunde
der tausendjähr’gen Eiche aus
bei Blitz und Donner – Sturm und Braus. –
Nun komm und spiel die Flöte an!
Sie leite uns auf grauser Bahn.

PAMINA und TAMINO
Wir wandeln durch des Tones Macht
froh durch des Todes düst’re Nacht.

DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
Ihr wandelt durch des Tones Macht
froh durch des Todes düst’re Nacht.
(Die Türen werden nach ihnen zugeschlagen; man
sieht Tamino und Pamina wandern. Tamino bläst
seine Flöte. Sobald sie vom Feuer herauskommen,
umarmen sie sich und bleiben in der Mitte.)



PAMINA und TAMINO
Wir wandelten durch Feuergluten,
bekämpften mutig die Gefahr,
dein Ton sei Schutz in Wasserfluten,
so wie er es im Feuer war.

PAMINA
Wherever you go,
I shall be at your side. –
I myself shall lead you –
Love is my guide –
(takes him by the hand)
She will strew the way with roses,
for roses are always found with thorns.
Play on your magic flute;
it will protect us on our way.
In a magic hour, my father
cut it from the deepest roots
of a thousand-year-old oak
amid thunder, lightning – storm and rain. –
Come, now, and play the flute!
It will guide us on the dread path.

PAMINA and TAMINO
We walk, by the power of music,
in joy through death’s dark night.

ARMED MEN
You walk, by the power of music,
in joy through death’s dark night.
(The doors are closed behind them; Tamino and
Pamina are seen making their way. Tamino plays on
his flute. As soon as they have emerged from the
fire they embrace one another and remain at the
centre of the stage.)


PAMINA and TAMINO
We passed through the glowing fire
and bravely faced the danger.
May your music protect us in the flood
as it did in the fire.

(Tamino bläst; man sieht sie hinuntersteigen und
nach einiger Zeit wieder heraufkommen; sogleich
öffnet sich eine Türe; man sieht einen Eingang in
einen Tempel, welcher hell beleuchtet ist.)


PAMINA und TAMINO
Ihr Götter, welch ein Augenblick!
Gewähret ist uns Isis’ Glück! –

GEFOLGE und PRIESTER (von innen)
Triumph, Triumph, Triumph, du edles Paar,
besieget hast du die Gefahr!
Der Isis Weihe ist nun dein!
Kommt, kommt, tretet in den Tempel ein.
(Das Theater verwandelt sich wieder
in den vorigen Garten.)


PAPAGENO
Papagena! Papagena! Papagena!
(pfeift)
Weibchen! Täubchen! meine Schöne! –
Vergebens! Ach! sie ist verloren!
ich bin zum Unglück schon geboren! –
Ich plauderte, und das war schlecht,
und drum geschieht es mir schon recht! –
Seit ich gekostet diesen Wein –
seit ich das schöne Weibchen sah,
so brennt’s im Herzenskämmerlein,
so zwicket’s hier, so zwicket’s da!
Papagena! Herzensweibchen!
Papagena liebes Täubchen!
‘S ist umsonst, es ist vergebens,
müde bin ich meines Lebens!

(Tamino plays; they are seen making their way
down and after a time coming up again;
immediately a door opens; the entrance to a
brightly lit temple is revealed.)


PAMINA and TAMINO
Ye Gods, what a joyful moment!
The joy of Isis is accorded to us! –

ATTENDANTS and PRIESTS (from within)
Victory, victory, victory, o noble pair,
You have overcome the danger!
Isis’s rites are now yours!
Come, come, enter the Temple.
(The scene changes back
to the previous garden.)


PAPAGENO
Papagena! Papagena! Papagena!
(playing his pipes)
Little wife! my dove! my beauty! –
In vain! Ah, she is lost!
I was born to be unlucky! –
I chattered, and that was naughty,
so I got what I deserved! –
Ever since I tasted that wine –
ever since I saw that pretty girl,
my heart has been burning
and it pinches me here and there!
Papagena! Wife of my bosom!
Papagena, dearest dove!
It is in vain, all useless!
I am weary of life!

Sterben macht der Lieb’ ein End,
wenn’s im Herzen noch so brennt.
(nimmt einen Strick von seiner Mitte)
Diesen Baum da will ich zieren,
mir an ihm den Hals zuschnüren,
weil das Leben mir mißfällt,
gute Nacht, du falsche Welt! –
Weil du böse an mir handelst,
mir kein schönes Kind zubandelst,
so ist’s aus, so sterbe ich.
Schöne Mädchen, denkt an mich! –
Will sich eine um mich Armen,
eh’ ich hänge, noch erbarmen –
wohl, so laß ich’s diesmal sein!
Rufet nur, Ja oder Nein! –
Keine hört mich! alles stille!
Also ist es euer Wille!
Papageno frisch hinauf,
ende deinen Lebenslauf.
Nun! ich warte noch! es sei –
bis man zählet: eins, zwei, drei!
(pfeift, sieht sich um)
eins! zwei! drei!
Nun wohlan! es bleibt dabei!
Weil mich nichts zurücke hält,
gute Nacht, du falsche Welt!
(will sich hängen)

DIE KNABEN (fahren herunter)
Halt ein! o Papageno, und sei klug!
Man lebt nur einmal, dies sei dir genug!

PAPAGENO
Ihr habt gut reden, gut zu scherzen;
doch brennt es euch, wie mich im Herzen,
ihr würdet auch nach Mädchen geh’n.

Death puts an end to love
when it burns your heart like this.
(takes a rope from around his waist)
I shall ornament this tree
by hanging myself from it
because my life has gone all wrong.
Goodnight, deceiving world! –
You treated me badly
and denied me a pretty mate,
so it is all over, so I shall die.
Pretty maiden, think of me! –
If someone takes pity on me,
poor wretch, before I hang myself –
I will let it go this time!
Speak up: yes, or no! –
No one hears me; all is silent!
So this, then, is your decision!
Papageno, get on with it
and end your weary life.
I’ll wait a little longer –
while I count: one, two, three!
(He pipes, looking around him.)
one! two! three!
Well, that’s it, then!
As no one holds me back,
good night, deceiving world!
(He is about to hang himself.)

THE BOYS (flying down)
Stop, Papageno, and be wise!
You only live once, let that suffice!

PAPAGENO
Well may you counsel, well may you laugh;
but if your hearts were burning like mine,
you too would be looking for girls.

DIE KNABEN
So lasse deine Glöckchen klingen,
dies wird dein Weibchen zu dir bringen.

PAPAGENO
Ich Narr vergaß der Zauberdinge!
(nimmt sein Instrument heraus)
Erklinge, Glockenspiel, erklinge,
ich muß mein liebes Mädchen seh’n!
(Die drei Knaben laufen zu ihrem Flugwerk und
bringen das Weib heraus.)

Klinget, Glöckchen, klinget,
schafft mein Mädchen her!
Klinget, Glöckchen, klinget,
bringt mein Mädchen her!
Klinget, Glöckchen, klinget,
bringt mein Weibchen her!
bringt sie her!
mein Mädchen her! mein Weibchen her!

DIE KNABEN
Nun Papageno, sieh dich um!
(fahren auf. Papageno sieht sich um.)

PAPAGENO
Pa-pa-ge-na!

PAPAGENA
Pa-pa-ge-no!

PAPAGENO
Bist du mir nun ganz ergeben? –

THE BOYS
Then play your bells;
they will bring your mate along.

PAPAGENO
What a fool I am I forgot the magic instrument!
(takes out his instrument)
Resound, magic bells, resound,
I must see my darling girl!
(The boys run to their flying-gondola and bring out
the woman.)

Ring, little bells, ring,
send my sweetheart here to me!
Ring, little bells, ring,
bring my mate here!
Ring, little bells, ring,
bring my little wife here!
Bring her here!
my sweetheart, my little wife!

THE BOYS
Hey! Papageno, look over here!
(They fly up. Papageno looks around.)

PAPAGENO
Pa-pa-ge-na!

PAPAGENA
Pa-pa-ge-no!

PAPAGENO
Do you pledge yourself to me? –

PAPAGENA
Nun bin ich dir ganz ergeben!

PAPAGENO
Nun so sei mein liebes Weibchen!

PAPAGENA
Nun so sei mein Herzenstäubchen!

BEIDE
Welche Freude wird das sein,
wenn die Götter uns bedenken,
uns’rer Liebe Kinder schenken,
so liebe kleine Kinderlein!

PAPAGENO
Erst einen kleinen Papageno!

PAPAGENA
Dann eine kleine Papagena!

PAPAGENO
Dann wieder einen Papageno!

PAPAGENA
Dann wieder eine Papagena!

PAPAGENO
Papageno!

PAPAGENA
Papagena!

PAPAGENA
Yes, I pledge myself to you!

PAPAGENO
So, now you’re my little dear wife!

PAPAGENA
So, now you’re my heart’s little dove!

BOTH
How happy we will be
if the Gods are gracious
and bless our love with children,
with darling little children!

PAPAGENO
First a little Papageno!

PAPAGENA
Then a little Papagena!

PAPAGENO
Then another Papageno!

PAPAGENA
Then another Papagena!

PAPAGENO
Papageno!

PAPAGENA
Papagena!

BEIDE
Es ist das höchste der Gefühle,
wenn viele, viele Papagena/Papageno
der Eltern Segen werden sein!
(beide ab. Der Mohr, die Königin mit allen ihren
Damen kommen von beiden Versenkungen; sie
tragen schwarze Fackeln in der Hand.)


MONOSTATOS
Nur stille! stille! stille!
bald dringen wir im Tempel ein!

KÖNIGIN und DAMEN
Nur stille! stille! stille!
bald dringen wir in Tempel ein!

MONOSTATOS
Doch Fürstin! halte Wort! erfülle!
Dein Kind muß meine Gattin sein! –

KÖNIGIN
Ich halte Wort! es ist mein Wille,
mein Kind soll deine Gattin sein!

DIE DAMEN
Ihr Kind soll deine Gattin sein!
(Man hört dumpfen Donner und Wassergeräusch.)

MONOSTATOS
Doch still, ich höre schrecklich Rauschen,
wie Donnerton und Wasserfall. –

KÖNIGIN und DAMEN
Ja, fürchterlich ist dieses Rauschen,
wie fernen Donners Widerhall! –

BOTH
The greatest joy of all
will be when many Papagenas/Papagenos
bless their parents!
(They leave. The Moor, and the Queen with her
three Ladies enter from the two trap doors. They
carry black torches in their hands.)


MONOSTATOS
Now softly! softly! softly!
soon we will be within the Temple!

QUEEN and LADIES
Now softly! softly! softly!
soon we will be within the Temple!

MONOSTATOS
But Lady, keep your promise!
that your child shall be my wife! –

QUEEN
I shall keep my word, it is my will,
my child shall be your wife!

LADIES
Her child shall be your wife!
(Muffled thunder and the sound of rushing water are heard.)

MONOSTATOS
But hush, I hear a fearful rushing noise,
like rolling thunder and cascading water. –

QUEEN and LADIES
Yes, that rushing noise is terrifying,
like the distant echo of thunder! –

MONOSTATOS
Nun sind sie in des Tempels Hallen.

ALLE
Dort wollen wir sie überfallen,
die Frömmler tilgen von der Erd’
mit Feuersglut und mächt’gem Schwert!

MONOSTATOS und DAMEN (kniend)
Dir, große Königin der Nacht,
sei uns’rer Rache Opfer gebracht!
(Donner, Blitz, Sturm)

ALLE
Zerschmettert, zernichtet ist unsere Macht,
wir alle gestürzet in ewige Nacht! –
(versinken)
(Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in
eine Sonne. Sarastro steht erhöht; Tamino,
Pamina, beide in priesterlicher Kleidung. Neben
ihnen die ägyptischen Priester auf beiden Seiten.
Die drei Knaben halten Blumen.)



SARASTRO
Die Strahlen der Sonne
vertreiben die Nacht,
zernichten der Heuchler
erschlichene Macht!

CHOR
Heil sei euch Geweihten!
Ihr dränget durch Nacht!
Dank! sei dir Osiris!
Dank! dir Isis gebracht!
Es siegte die Stärke
und krönet zum Lohn
die Schönheit und Weisheit
mit ewiger Kron’!
MONOSTATOS
They are in the hall of the Temple.

ALL
We will attack them there,
stamp out the bigots from the earth
with fierce fire and mighty sword!

MONOSTATOS and LADIES (kneeling)
To see, great Queen of the Night,
our revenge shall be brought as an offering!
(thunder, lightning, storm)

ALL
Our power is shattered,
we are all cast down into eternal night!
(They sink into the ground.)
(The entire stage is immediately transformed into a
sun. Sarastro stands elevated; Tamino and Pamina
are both in priestly raiment. The Egyptian priests
stand either side of them. The three boys are
holding flowers.)



SARASTRO
The rays of the sun
chase night away;
the hypocrite’s surreptitious power
is utterly destroyed!

CHORUS
Hail to the initiates!
You have penetrated the darkness!
Thanks be to thee-, Osiris!
Thanks to thee, Isis!
Fortitude is victorious,
and, in reward,
crowns Beauty and Wisdom
with its eternal diadem!



English translation © Capitol Records Inc.
libretto by Emanuel Schikaneder

 

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